Vulkanforscher haben den Ausbruch erwartet, da die Aktivität seit dem Wochenende merklich zugenommen hatte. Tausende Bewohner an den Hängen des Vulkans waren vorsorglich in Sicherheit gebracht worden.
Die indonesischen Vulkanologen hoffen, dass die Energie langsam entweicht. Andernfalls stehe die heftigste Eruption seit Jahren bevor.
Im Umkreis wohnen mehr als drei Millionen Menschen, 40.000 davon an den Hängen des Vulkans. Viele Bauern wollten ihre Felder dort nicht verlassen. Die Lage ist beliebt, weil die Vulkanerde höchst fruchtbar ist.
Seit Tagen hatten die Vulkanologen wachsende Spannungen in dem Krater beobachtet.
Hintergrund: der indonesische Vulkan Merapi
Der Vulkan Merapi auf der indonesischen Insel Java zählt zu den aktivsten und gefährlichsten der Welt. Geologischen Auswertungen zufolge begannen die Eruptionen vor rund 400.000 Jahren. Im Jahr 1006 wurde das buddhistische Heiligtum Borobudur von einer Asche- und Gesteinsschicht begraben. Weitere heftige Ausbrüche folgten 1786, 1822, 1872, 1930, 1994 und 2001. Bei der bisher folgenschwersten Eruption vor 80 Jahren starben 1370 Menschen.
Im Juni 2006 spie der Merapi erneut Asche und Gase aus. Da die Siedlungen an den Berghängen rechtzeitig evakuiert wurden, kam es nicht zur Katastrophe. Allerdings starben zwei Männer in einer unterirdischen Schutzhütte an den hohen Temperaturen.
Der 2911 Meter hohe, nahe der Großstadt Yogyakarta gelegene «Berg des Feuers» ist ein sogenannter Stratovulkan. Während der aktiven Phasen bilden sich an seinem Gipfel Lavadome, die beim Zusammensturz heftige Explosionen hervorrufen. Eine Mischung aus heißem Gas, Gestein und Lava fließt dann die Täler hinab. Im Inneren des Merapi herrschen Temperaturen von bis zu 900 Grad.
dpa/km - Bild: epa (26.10.)