Knapp eine Woche nach dem Putsch in Myanmar wächst der öffentliche Druck auf das Militär. Obwohl das Internet und die sozialen Medien teilweise gesperrt wurden, forderten am Wochenende Demonstranten unerschrocken die Freilassung der entmachteten Regierungschefin Aung San Suu Kyi.
Nach Angaben der BBC sollen es die größten Proteste in Myanmar seit zehn Jahren gewesen sein. Augenzeugen beschrieben die Proteste als angespannt, aber friedlich. Nachdem das mobile Internet gestern auf Anweisung der Regierung vorübergehend gesperrt worden war, meldete der norwegische Betreiber Telenor am Sonntag die Wiederaufnahme des Betriebs.
Allein in der Metropole Rangun gingen nach Agenturberichten bis zu 100.000 Menschen auf die Straße. Auch aus anderen Städten wurden Kundgebungen gemeldet.
Die Armee hatte am vergangenen Montag die Macht in Myanmar übernommen und dies mit angeblichem Betrug bei den letzten Parlamentswahlen begründet, bei denen Suu Kyis Partei eine klaren Sieg errungen hatte.
dpa/mh