Die Zeitung hat vor allem Nachrichten im Messenger-Dienst Telegram ausgewertet. Demnach wird die Bereitschaft von Trump, das Weiße Haus zu verlassen, als Verrat gewertet. Auch Äußerungen von Trump nach dem Sturm auf das Kapitol am 6. Januar hätten in der Gruppe für Unmut gesorgt. Nach einigem Zögern hatte Trump die Erstürmung verurteilt.
An dem Angriff auf das Kapitol hatten sich auch Mitglieder der Proud Boys beteiligt. Nach Berichten von US-Medien sollen sich mindestens fünf vor Gericht verantworten müssen.
Der Bruch mit dem Ex-Präsidenten komme überraschend, schreibt das Blatt. Über Jahre hinweg seien die Proud Boys (wörtlich: Stolze Jungs) loyale Trump-Anhänger gewesen, auch über die verlorene Wahl im November hinaus. Jetzt werde der Ex-Präsident bei Telegram als "extrem schwach" bezeichnet.
Im Wahlkampf hatte Trump mit Aussagen über die Proud Boys Begeisterung im rechten Spektrum ausgelöst. In einer TV-Debatte mit Biden weigerte er sich, rechtsradikale Gruppen klar zu verurteilen. Damals sagte er: "Proud Boys - haltet euch zurück und haltet euch bereit."
dpa/est