Bei neuen Ausschreitungen wegen des Baus einer neuen Mülldeponie sind in der Nähe von Neapel fünf Polizisten leicht verletzt worden.
Demonstranten bewarfen die Beamten mit Steinen und teils großen Feuerwerkskörpern. Die Polizei setzte Tränengas gegen die Menge ein. Die Auseinandersetzungen dauerten mehrere Stunden.
In den vergangenen Tagen war es in Terzigno bei einer der für Neapel zuständigen Deponien mehrfach zu gewaltsamen Protesten und Ausschreitungen gekommen.
Berlusconi: Müllkrise in Kürze unter Kontrolle
Die italienische Regierung will die Müllkrise in Neapel binnen zehn Tagen in den Griff bekommen. "Wir werden die für die Verwaltung der Müllhalde bei Terzigno zuständige Gesellschaft durch den Zivilschutz ersetzen und in zehn Tagen wird die Lage in und um Neapel wieder zur Normalität zurückkehren können", verkündete Ministerpräsident Silvio Berlusconi gestern in Rom auf einer Krisensitzung.
2008 schien Berlusconi das Müllproblem fast bewältigt zu haben, nun türmen sich erneut über 1000 Tonnen Abfälle. Die Bevölkerung geht gegen eine geplante Deponie auf die Barrikaden.
Die dramatische Situation hat auch die Europäische Gemeinschaft auf den Plan gerufen. Man sei im Moment dabei, Lösungsvorschläge der Region Kampanien zu prüfen, so Hennon. Sollten diese als unzureichend beurteilt werden, riskiere Italien millionenschwere Geldbußen, hieß es vom Sprecher des EU-Umweltkommissars Janez Potocnik.
belga/dpa/es/km - Bild: epa (18.10.)