Zwei Versuche von Republikanern, das Präsidentschaftswahlergebnis anzufechten, scheiterten. Der Senat wies die Einsprüche von republikanischen Abgeordneten gegen die Wahlergebnisse aus den Bundesstaaten Arizona und Pennsylvania ab.
Die Kongress-Abgeordneten hatten ihre Beratungen nach einer längeren Unterbrechung wieder aufgenommen. Nach einer aufstachelnden Rede von Trump waren seine Unterstützer vor dem Kapitol aufmarschiert, um gegen die Zertifizierung der Präsidentschaftswahlergebnisse zu protestieren. Randalierer stürmten das Kongressgebäude. Nach Berichten amerikanischer Medien kamen bei der Erstürmung des Kapitols vier Menschen ums Leben. 52 Randalierer wurden festgenommen.
Die beiden Kongresskammern mussten ihre Sitzungen unterbrechen, Parlamentssäle wurden geräumt, Abgeordnete in Sicherheit gebracht. Erst nach Stunden brachten Sicherheitskräfte die Lage rund um das Kapitol unter ihre Kontrolle.
Der republikanische Mehrheitsführer im Senat, Mitch McConnell, sagte, die Kammer lasse sich nicht einschüchtern und werde sich nicht Gesetzlosen beugen. Der Minderheitsführer der Demokraten im Senat, Chuck Schumer, nannte die Aufrührer "inländische Terroristen". Er machte Trump für den Angriff auf das Kapitol mitverantwortlich.
Mehrere demokratische Kongressabgeordnete gaben Trump ebenfalls persönlich die Schuld für die Eskalation und forderten ein erneutes Amtsenthebungsverfahren gegen ihn. Aber auch mehrere Republikaner warfen Trump öffentlich vor, er habe den Aufruhr angezettelt.
Inzwischen hat Donald Trump mitteilen lassen, dass er sich nicht weiter gegen die Machtübergabe an Biden sperren wird. Die Amtsgeschäfte würden am 20. Januar geordnet übertragen. Er bekräftigte zugleich, dass er nicht mit dem Ausgang der Wahl einverstanden sei.
Erstürmung des Kapitols durch Trump-Anhänger - Politische Reaktionen aus Belgien
Medien: Regierungsmitglieder denken über Trump-Absetzung nach
dpa/dlf/orf/est/sh
Der obige Titel klingt sehr 'versöhnlich', derweil Trump nur 9 Worte von einer geordneten Übergabe spricht derweil 60 Worte des Hasses und des Aufrufs zu weiteren “Fights” und des unerträglichen Selbstlobs folgen. Hier der Tweet, der von einem Dan Scavine veröffentlicht wurde (Trump selbst ist gesperrt).
Titel: Stellungnahme von Präsident Donald J. Trump zur Bestätigung des Wahlausgangs.
“Obwohl ich absolut nicht einverstanden bin mit dem Ergebnis der Wahlen, und die Tatsachen erhärten meine Meinung, soll trotzdem eine geordnete Übergabe am 20. Januar erfolgen. Ich habe immer gesagt, dass wir weiter kämpfen werden um sicher zu stellen, dass nur die legalen Wahlstimmen gezählt werden. Während dies das Ende der größten ersten Amtszeit in der Geschichte der Präsidenten ist, ist es nur der Anfang unseres Kampfes um Amerika Wieder Groß Zu Machen.”
Quelle VRT NWS
Das immer seltsamere Benehmen von Trump erinnert ein wenig an Joshua Norton, der sich selbst 1859 zum "Kaiser der Vereinigten Staaten" erannte und 20 Jahre lang in San Francisco "herrschte".
Von diesem Egomanen und Angeber sollte eigentlich nicht mehr gesprochen werden und keine einzige Zeile in den Medien erscheinen. Nur dann wird er sprachlos. Die schlechteste erste Amtszeit in der Geschichte der Präsidenten ist (dem Wähler sei Dank) beendet. Amen.
Sicher, Joe Biden hat mehr Stimmen erhalten als Trump - und das ist gut so. Aber vor ein paar Wochen haben über 70 Millionen US Bürger Trump gewählt, nie zuvor hat ein amtierender Präsident so viele Stimmen erhalten. Selbst bei den Schwarzen, Latinos und weißen Frauen konnte er zulegen, obwohl er ein notorischer Lügner und Rassist ist. Hätter er in der Coronakrise etwas Empathie gezeigt, hätte er die Wahlen wahrscheinlich wieder gewonnen.
Leider sind auch die Demokraten zerstritten, verstricken sich in Macht- und Grabenkämpfe. interessieren sich nicht mehr für die Probleme der "kleinen Leute". Auch das hat einen Präsidenten Trump 2016 erst möglich gemacht. Und das Verschweigen von Problem hat noch nie genutzt, ausser Leuten wie Trump.
Werter Herr Rademacher.
Ihre Einschätzung ist sehr richtig.
Viele "kleine Menschen" haben Trump gewählt, weil sie dem "Washingtoner Establishment" misstrauen, sich nicht mehr vertreten fühlen von Demokraten und Republikaner.
@ Werner Radermacher: Mag sein, dass 70 Mio Menschen Trump wählten, doch deutlich mehr Wähler gaben ihre Stimme der demokratischen Doppelspitze Biden-Harris. Und dieses Ergebnis ist in einer Demokratie zu respektieren.
Man mag darüber spekulieren warum so viele Leute für Politiker wie Trump, Bolsonaro, Johnson, Erdogan usw. stimmen. Liegt es daran, dass sie selber - wenn sie denn genug Mumm hätten - am liebsten genauso unanständig, unehrlich und hasserfüllt wären wie ihre großen Vorbilder, oft auch noch kombiniert mit ethnischem und/oder religiösem Höherwertigkeitsgefühl?
@Yves Tychon. Zum Glück wurde Trump abgewählt und natürlich ist der klare Wahlsieg von Biden/Harris zu akzeptieren.
Aber ich fürchte, schon bald werden wir die großen Probleme zwischen den Linken um die "demokratische Sozialistin" Alexandria Ocasio-Cortez und den "gemäßigten" Demokraten sehen. Der "Green New Deal" ist nicht bei allen demokratischen Kongressmitglieder beliebt.