Die Summe werde über die kommenden fünf Jahre verteilt, erklärte der MAL-Präsident und Teileigentümer Lajos Tolnay heute einem ungarischen Internet-Portal.
"In Hinblick auf die Verantwortung liegen noch keine gesicherten Erkenntnisse vor, doch die menschlichen Tragödien verlangen nach Lösungen", sagte Tolnay.
Das Angebot übersteigt deutlich die bisherigen Offerten. In einer ersten Reaktion hatte die MAL den unmittelbar Geschädigten die eher symbolische Summe von umgerechnet 370 Euro angeboten.
Vor zwei Wochen waren aus dem Abfallbecken des MAL-Bauxitwerks bei Ajka rund 750.000 Kubikmeter giftigen Bauxitschlamms ausgelaufen. Dabei starben in den benachbarten Ortschaften Kolontar und Devecser neun Menschen, rund 150 wurden verletzt.
Die laugen- und schwermetallhaltige Brühe verseuchte eine Fläche von 40 Quadratkilometern, mehr als 350 Häuser wurden zerstört oder beschädigt.
Zu dem Unglück war es gekommen, weil ein Damm des Abfallbeckens brach. Die Ursachen dafür sind bis heute nicht klar. Ein befürchteter weiterer Dammbruch blieb aber aus. Die MAL wies jede Verantwortung zurück.
Vor einer Woche hatte die ungarische Regierung das Unternehmen unter staatliche Zwangsverwaltung gestellt. An der Spitze steht nun der Kommandant des Katastrophenschutzes, General György Bakondi. Nach der Katastrophe war der MAL die Betriebsgenehmigung für das Bauxitwerk entzogen worden. Am Freitag begann die Wiederinbetriebnahme. An diesem Dienstag soll das Werk wieder mit voller Kapazität produzieren.
dpa/km - Bild: epa (17.10.)