Nach der erfolgreichen Rettung von 33 Bergleuten in Chile hat Präsident Sebastián Piñera versprochen, die Bergwerke sicherer zu machen.
Chile werde einem internationalen Abkommen beitreten, das Bergleuten das Anzeigen von Missständen unter Tage erlaubt, kündigte Piñera heute in einem Interview der britischen BBC an.
Seine Regierung habe aus der Beinahe-Katastrophe in der Mine von San José ihre Lektion gelernt, sagte der chilenische Präsident. Alle Regelungen zu den Bergwerken würden durchgesehen, das Budget für Sicherheitsmaßnahmen werde verdreifacht.
"Wir können nicht garantieren, dass es in Zukunft keinen Unfall mehr geben wird. Aber wir können garantieren, dass wir das Nötige tun werden, um eine sicherere Bergwerksbranche in unserem Land zu haben", betonte er. Die Maßnahmen sollen bereits in den nächsten drei Monaten greifen.
Piñera ist auf Staatsbesuch in Großbritannien. Er will am Abend auch mit Queen Elizabeth II. und Premierminister David Cameron zusammenkommen.
Kumpel in Chile fordern Entschädigung für Kollegen
Einige der geretteten Bergarbeiter in Chile haben Entschädigungen für ihre Kollegen gefordert, die nicht in der Unglücksmine verschüttet worden waren. "Bitte unterstützt unsere Kollegen, denn auch sie haben Rechte. Ich rufe die Unternehmer auf, Entschädigungen zu zahlen, denn auch die Kollegen haben Familien, die sie ernähren müssen", sagte Omar Reygadas am Sonntag.
Er war vergangenen Mittwoch nach mehr als zwei Monaten unter Tage zusammen mit 32 weiteren Kumpeln gerettet worden. Die meisten Arbeiter der Mine, die nicht eingeschlossen worden waren, sind noch immer arbeitslos.
Nach Angaben des Gewerkschafters Javier Castillo haben 266 Arbeiter der Mine in der Atacama-Wüste, die nicht verschüttet worden waren, bisher keine Arbeitspapiere erhalten. Das Bergbauunternehmen San Esteban, das die Mine betrieb, sei zahlungsunfähig und könne deshalb auch die mit der betriebsbedingten Kündigung verbundenen Entschädigungen nicht auszahlen.
dpa/km - Bild: epa