Gut zwei Wochen vor den Kongresswahlen in den USA hat US-Präsident Obama taktische Fehler in seiner Amtszeit eingeräumt. In einem Interview sagte er, die Regierung habe sich möglicherweise stärker auf die Inhalte konzentriert als darauf, diese Inhalte zu vermitteln. Man dürfe Marketing, PR und die öffentliche Meinung nicht vernachlässigen. Seine Wahlversprechen seien zu rund 70 Prozent umgesetzt worden.
Die Herausforderer von Obama, die US-Republikaner, gehen unterdessen finanziell gepolstert in den Endspurt vor der Kongresswahl am 2. November. Nach einem Bericht der «Washington Post» vom Sonntag haben ihre Kandidaten für das Abgeordnetenhaus im vergangenen Vierteljahr insgesamt stolze 104 Millionen Dollar (74,4 Millionen Euro) an Spenden eingenommen und damit erstmals ihre demokratischen Rivalen übertroffen: Die kamen nur auf 89 Millionen Dollar.
Die Republikaner können damit in den letzten beiden Wochen vor der Wahl noch einmal mit vollen Händen Geld ausgeben, um ihr Ziel zu erreichen: den Demokraten die Mehrheit im Abgeordnetenhaus zu entreißen. Nach Umfragen sind die Chancen ausgezeichnet, dass ihnen dies gelingt.
Gewählt werden alle 435 Abgeordneten und 36 der 100 Senatoren. Die Republikaner peilen auch im Senat die Mehrheit an, aber das zu erreichen wird nach Umfragen schwieriger als im Abgeordnetenhaus
afp/dpa/jp/es