Nach Informationen von Menschenrechtlern gab es mehr als 400 Festnahmen. Auf Videos und Fotos ist zu sehen, wie Uniformierte teils ohne Erkennungszeichen friedliche Menschen brutal auf den Boden drücken und in Gefangenentransporter zwängen.
Wie jeden Sonntag seit dem 9. August waren Zehntausende auf den Straßen in der Hauptstadt unterwegs, um den Rücktritt von Machthaber Lukaschenko zu fordern. Die Metrostationen in Minsk waren gesperrt, damit Demonstranten nicht ins Stadtzentrum gelangen konnten. Auch das mobile Internet war wieder weitgehend abgeschaltet.
Die belarussische Oppositionsführerin Tichanowskaja hofft unterdessen auf ein baldiges Treffen mit dem künftigen US-Präsidenten Joe Biden. In ihrem Glückwunsch-Schreiben an Biden heißt es, die ganze Welt habe die Wahlen in den USA verfolgt, ein Land, in dem die Demokratie funktioniere - im Gegensatz zu Belarus, wo Stimmen bei Wahlen gestohlen würden.
Die Opposition in der früheren Sowjekrepublik sieht Tichanowskaja als Gewinnerin der Präsidentschaftswahl im August. Die 38-Jährige lebt inzwischen in Litauen im Exil.
dpa/mh