Er sei als Demokrat gewählt worden, aber er werde der Präsident des ganzen Landes sein. Die Anhänger des unterlegenen Amtsinhabers Trump bat er trotz ihrer verständlichen Enttäuschung um eine Chance. Es sei Zeit, die harsche Rhetorik beiseite zu legen. Für ein Vorankommen sei es notwendig, die politischen Gegner nicht weiter als Feinde anzusehen. Sie seien keine Feinde, sondern Amerikaner.
Seine Regierung werde die "Seele Amerikas" wiederherstellen und die USA wieder zu einem weltweit respektierten Land machen, versprach Biden.
Schon am Montag will Biden einen Expertenrat zur Eindämmung der Corona-Pandemie vorstellen. Die führenden Wissenschaftler und Experten würden ihm helfen, einen Aktionsplan zu entwickeln, der schon ab dem Tag seiner Amtseinführung am 20. Januar umgesetzt werden könne, sagte Biden.
Die Nachricht von Bidens und Harris' Wahlsieg löste auf den Straßen in New York, Washington, Philadelphia und anderen Großstädten des Landes Jubel und Hupkonzerte aus. Vor dem Weißen Hauses feierten Tausende ausgelassen Bidens Wahlsieg.
Der unterlegene Amtsinhaber Trump erkannte Bidens Sieg nicht an. Mit Hilfe seiner Anwälte will er seine Niederlage noch abwenden. Die Erfolgsaussichten gelten aber als extrem gering.

Zeitenwende
Die gewählte Vizepräsidentin Kamala Harris sprach in ihrer Siegesrede von einer Zeitenwende. "Als unsere Demokratie selbst auf dem Wahlzettel stand, die Seele Amerikas auf dem Spiel stand und die Welt zuschaute, habt ihr einen neuen Tag für Amerika eingeläutet", sagte sie.
Die Amerikaner hätten sich mit der Wahl Bidens für Hoffnung, Einheit, Wissenschaft und Wahrheit entschieden, sagte Harris. Die 56-Jährige ist die erste gewählte Frau und Schwarze im Vizepräsidentenamt.
dpa/sh/km