Mit dem Sieg in Pennsylvania liegt Biden bei 273 Wahlleuten und damit uneinholbar vor Amtsinhaber Donald Trump. Biden reagierte "geehrt und demütig" auf seine Wahl. "Nach Abschluss des Wahlkampfes ist es an der Zeit, die Wut und die harte Rhetorik hinter uns zu lassen und als Nation zusammenzukommen", teilte der Demokrat mit.
Der 77-jährige Biden wird der älteste Präsident in der Geschichte der USA. Kamala Harris (56) wird die erste weibliche und die erste schwarze Vizepräsidentin.
Die Vereidigung ist für den 20. Januar nächsten Jahres geplant. Biden wird in den USA jetzt schon "President Elect" ("Gewählter Präsident") genannt. Für den Ex-Senator bedeutet der Wahlsieg die Krönung einer mehr als vier Jahrzehnte umfassenden Karriere. Von 2008 bis 2016 war er Obamas Vizepräsident.
Nachdem die Medien Bidens Wahlsieg verkündet hatten, strömten in Washington zahlreiche seiner Anhänger zum Weißen Haus und feierten ihn mit Hupkonzerten und Jubelrufen. Auch auf den Straßen von New York und anderen Großstädten löste die Nachricht großen Jubel aus.
Trump: "Noch lange nicht vorbei"
Trump will einen Sieg seines demokratischen Herausforderers nicht anerkennen. "Die einfache Tatsache ist, dass diese Wahl noch lange nicht vorbei ist", teilte Trump mit. Er hat bereits eine Heerschar von Anwälten auf den Weg gebracht, um seinen Abschied aus dem Weißen Haus zu verhindern.
Der 74-Jährige will bis vors Oberste Gericht ziehen, den Supreme Court. Seit der Wahlnacht spricht er immer wieder von Betrug, ohne dafür irgendwelche Beweise vorzulegen. Anders als in den USA üblich verzichtete Trump auch darauf, den Gewinner anzurufen und seine Niederlage einzugestehen.
Noch nie dagewesener Krimi
Mit Bidens Erfolg geht ein Wahlkrimi zu Ende, wie ihn die USA in dieser Form noch nie erlebt haben. Als erster ging nach einer tagelangen Zitterpartie der Nachrichtensender CNN am Samstag kurz vor 17:30 Uhr MEZ mit Bidens Sieg auf Sendung.
Der Sender schlug Biden auch den Bundesstaat Pennsylvania zu, der über 20 Wahlleute verfügt. Damit übersprang Biden die magische Marke von 270 Stimmen. Kurz darauf folgten dann auch die anderen Sender. Auch der Trump-freundliche TV-Sender Fox erklärte Biden zum Sieger der Präsidentenwahl. Fox schlug Biden auch bereits Arizona und Nevada zu, damit käme er auf insgesamt 290 Wahlleute.
In den USA ist es üblich, dass das Ergebnis der Präsidentenwahl auf der Basis von Prognosen großer Medienhäuser verkündet wird - normalerweise noch
in der Wahlnacht. Die amtlichen Ergebnisse kommen teils erst viel später. Wegen der Corona-Pandemie hatten Millionen Amerikaner dieses Jahr aber per Brief abgestimmt, weshalb sich die Auszählung der Stimmen hinzog.
Der US-Präsident wird nur indirekt vom Volk gewählt. Die Stimmen der Wähler entscheiden über die Zusammensetzung des Wahlkollegiums, das den Präsidenten dann im Dezember wählt. Für einen Sieg braucht ein Kandidat die Mehrheit der 538 Wahlleute.
dpa/dlf/sh/km
Herzliches Beileid USA!!
IHR habt gerade euer eigenes Grab ausgeschaufelt..
willkommen in der USA-Demokratie. Ihr habt gerade damit die amerikanisch-europäische Diktatur befestigt
Lieber Herr Ramscheid, machen Sie sich nichts draus, dieser Größen wahnsinnige Präsident, der endlich seinen Platz räumen muß, hat auch für sie noch eine Stelle, als Pförtner im Trump tower, wenn er den denn behält, nachdem mal endlich in seinen Unterlagen aufgeräumt wird.
Den Sieg Bidens kann man als Rückkehr zur Normalität bezeichnen. Er ist im Umgang mit Menschen höflicher aber in der Sache knallhart. Auch unter einem Präsidenten Biden sind die europäischen NATO-Staaten aufgefordert, mehr fürs Militär auszugeben. Und China ist und bleibt der große Rivale.
Ja, es müssen harte Tage für diejenigen sein, die in einem egomanen Soziopathen die Hoffnung für die USA und die Welt gesehen haben.
Die Abwahl Trumps ist gut für Amerika und gut für die Welt, denn welches verheerende Beispiel hat Trump bei elementaren menschlichen Eigenschaften und Verhaltensweisen geliefert, die für ein respektvolles und friedvolles Miteinander unabdingbar sind.
Trump war ein bedauernswerter Unfall der Geschichte und man kann seinen nach wie vor zahlreichen Anhängern nur wünschen, irgendwann zu verstehen, welchem Misanthropen sie hinterherlaufen.
Mit seinem Sieg über Trump hat Biden bereits einen Großteil der in ihn gesetzten Hoffnung eingelöst. Schafft er es noch, dass zumindest ein Teil der gemäßigten Trump-Anhänger seinen ausgestreckte Hand nicht ausschlagen, hätte er sich nachhaltig um das Land verdient gemacht.
Erschwert wird seine Aufgabe durch trumphörige republikanische Meinungsführer im Congress à la Mitch McConnel, Lindsey Graham oder Ted Cruz, die erst noch verstehen müssen, dass auch ihre Zeit vorbei ist.
Dieter Leonardo, danke, besser hätte niemand es beschreiben können. 👍👍
Zunächst: Trump hat keinen Krieg begonnen! Das Versprechen, "diese lächerlichen endlosen Kriege" zu beenden, war der einzige Grund, warum ich mich 2016 über den Trump - Sieg gefreut hat.
Aber sonst volle Zustimmung Herr Leonard!!!! Onkel Donald lebt scheinbar in seinem eigenen Universum. Der merkt nicht mal, wie lächerlich er sich macht, mit seinen Betrugvorwürfen und die Weigerung, den Wahlsieg von Biden/Harris anzuerkennen. Wie ein beleidigtes Kind, dem man sein Lieblingsspielzeug weggenommen hat....
Wer sich über Trump aufregt scheint einfach keine Probleme zu haben und gar nicht darin interessiert zu sein, die Probleme allgemein hier beim Namen zu nennen.
Ganz davon abgesehen, dass sich in Europa nichts ändert wenn in den USA der eine (original Englische) den anderen (mit Deutschsprachigen Wurzeln) verdrängt.
Die Welt wird sich auch jetzt weiter genauso drehen wie bisher bzw. in Metaphern ausgedrückt immer schneller bis sie total durchdreht.
Ein Trost, dass die demokratischen Institutionen in den Vereinigten Staaten EINE Amtszeit von Trump überlebt haben! Weitere vier Jahre währen verheerend gewesen, auch in den Ländern, deren Regierungen von Möchtegern-Donalds angeführt werden.
Allerdings wird es vermutlich Trumps Geheimnis bleiben, wie er als Politiker (?), der die Interessen der ca. 10% Besser- und Bestverdienenden vertrat, auf fast 50% der Wählerstimmen kam.
Also, mir ist es völlig Schnurz piep egal wer in den VS Präsident ist,mich interessieren eigentlich mehr unsere Europäischen Probleme,wie zb. Altersarmut, Werteverfall usw.
Die Hoffnung einiger Mitkommentatoren kann ich leider nicht nachvollziehen da weder der eine noch der andere uns Weiterbringt. Denk ich an Europa in der Nacht,bin ich um den Schlaf gebracht!!!
Noch einen schönen Sonntag und bleibt Gesund!!!
Angesichts der Tatsache, dass noch immer fast die Hälfte der US-amerikanischen Wahlberechtigten für Trump votiert hat, sollte m.E. eine der vordringlichsten Aufgaben des neuen US-Präsidenten darin liegen, in das Bildungssystem des Landes zu investieren, damit sich so ein "Unfall" kein zweites Mal ereignet und die Menschen im Rust Belt, die einstmals zu den Kernwählern der Demokraten zählten, in der heutigen globalisierten Welt eine berufliche Perspektive finden.
Die Zeiten, wo man bei General Motors oder Ford für die Arbeit am Band 30 Dollar die Stunde verdiente, sind vorbei und kommen nicht wieder. Die Menschen müssen dennoch weiterhin ihre Familien ernähren.
In einer globalisierten Welt gelingt dies nur durch Bildung; außerdem muss Arbeit komplett neu organisiert werden. Um Elektroautos zu produzieren, braucht man nur ein Bruchteil an Arbeitskräften und die müssen zudem hochqualifiziert sind. Die Frage ist: Was geschieht mit der großen Mehrheit der anderen? Das entscheidet über den Ausgang künftiger Wahlen.
In dem 2-Parteiensystem von USA sind diese beiden Parteien wie eine Religion. Man kann sich noch so sehr über den Papst ärgern, trotzdem wechselt man nicht von katholisch zu evangelisch. Daher auch immer die fast-patt-Situation. Hier haben sich die Verhältnisse hauptsächlich durch eine höhere Wahlbeteiligung geändert, denn selbst für Trump haben mehr gestimmt als das letzte Mal (!) Das The Winner Takes it All Wahlsystem verhindert eine weitere Ausbreitung von neuen politischen Parteien und so wird nie eine Zusammenarbeit von verschiedenen Parteien entstehen und immer der eine dafür und der andere dagegen sein, weswegen sich in diesem Land niemals wirklich was ändert. Es regieren die Geldgeber und Milliardäre, ganz offen und unverblümt. Traurig, dass sowas die westliche Welt beherrscht.
Man sollte den Wechsel eines US-Präsidenten nicht überbewerten.
-Ein bankrotter Unternehmer wird in die Wüste geschickt, und wird durch einen allglatten Berufspolitiker ausgetauscht. Hinter den Kulissen regiert die "Dollar-Demokratie".
-Die US-Aussenpolitik wird mit Biden nicht "pazifistischer", ich meine sogar, dass die unter Trump aufgebauten Spannungen in der NATO (USA-Europa) abgebaut werden.
-Das Gesundheitswesen ist weiterhin für John-Smith-Normalverbraucher zu teuer (Obama-Care wird neu aufgewärmt), doch die Kosten im System werden nicht runtergehen, denn die Pharma-Industrie hat soviel Einfluss wie die Waffenindustrie.
-Wenn ein Latino illegal ist, dann wird er abgeschoben über die mexikanische Grenze. Man sollte sich vor Augen halten, dass auch Obama so handelte, ohne Mauer. Apropos: Seit Obama geniessen Flüchtlinge aus dem sozialistischen Kuba kein Asyl mehr!
-Der Wirtschaftskrieg mit Rot-China wird weitergehen.
-Biden ist kein Scharfmacher zwischen den Rassen, doch Rassenunruhen wird es weiterhin geben.
-Ein Unterschied wird Klimaschutz-Energiewende sein. Das Pariser Abkommen wird unter Biden weitergeführt, also ein klarer Nachteil für die US-Bevölkerung.
Es wird alles so bleiben wie es ist. Vor allem wird die US-Nation sicher nicht nach der Pfeife irgendwelcher besserwisserischer Westeuropäer tanzen, die sich anscheinend noch immer als Herren der ganzen Welt betrachten.