Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen. Frankreich rief die höchste Terrorwarnstufe aus.
Präsident Emmanuel Macron sprach von einem "islamistischen Terroranschlag". Er kündigte einen verstärkten Schutz von Kirchen und Schulen an. Der schon länger laufende inländische Anti-Terroreinsatz des Militärs solle von bisher 3.000 auf nun 7.000 Soldaten aufgestockt werden.
Man werde vor allem die katholischen Kirchen schützen, damit Allerheiligen-Feiern begangen werden könnten. Man werde auch die Schulen schützen.
Es war die dritte Attacke in Frankreich innerhalb weniger Wochen. Erst vor zwei Wochen war ein Lehrer bei einer brutalen Attacke ermordet worden. Das Motiv war den Ermittlern zufolge, dass Lehrer Samuel Paty in einer Unterrichtsstunde zum Thema Meinungsfreiheit Karikaturen des Propheten Mohammed gezeigt hatte. Das Verbrechen hatte im ganzen Land Entsetzen ausgelöst. Zehntausende waren auf die Straße gegangen, um sich solidarisch zu zeigen.
Nizza wurde bereits 2016 von einem Terroranschlag erschüttert, dabei starben 86 Menschen.
Polizei tötet Angreifer im südfranzösischen Avignon
Auch in Avignon in Südfrankreich hat es einen Angriff gegeben. Ein Mann bedrohte Passanten mit einer Waffe. Die Polizei tötete den mutmaßlichen Angreifer. Die Polizei teilte mit, derzeit gebe es keine Hinweise auf einen Terrorhintergrund.
Der Zwischenfall hatte sich nur kurze Zeit nach der mutmaßlich terroristisch motivierten Attacke in Nizza ereignet.
Saudi-Arabien: Messerattacke am französischen Konsulat
Einen weiteren Vorfall gab es am französischen Konsulat in Dschidda in Saudi-Arabien. Dort griff ein Mann einen Sicherheitsbeamten an und verletzte ihn leicht. Der Täter wurde festgenommen. Die genauen Hintergründe der Tat blieben zunächst unklar.
Die französische Botschaft in Riad sprach in einer Mitteilung von einer "Messerattacke". Der verletzte Wachmann sei bei einer Sicherheitsfirma angestellt, erklärte die Botschaft, ohne dessen Staatsangehörigkeit zu nennen. Saudische Sicherheitskräfte hätten den Täter unmittelbar nach dem Angriff überwältigt. Die Botschaft verurteilte die Attacke scharf.
Der Angriff folgte ebenfalls kurz auf die blutige Messerattacke in Nizza.
dpa/est