Die 77-Jährige werde "für ihre unverkennbare poetische Stimme" ausgezeichnet, mit der sie "mit strenger Schönheit die individuelle Existenz universell" mache, sagte der Ständige Sekretär der Akademie, Mats Malm.
Louise Glück wurde 1943 in New York geboren und ist Professorin für Englisch an der renommierten Yale University, Massachusetts. Ihr Debüt "Firstborn" veröffentlichte sie 1968. Sie hat zwölf Lyrik-Sammlungen veröffentlicht, außerdem einige Essays über Lyrik. Im Jahr 1993 wurde sie mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.
2019 hatte die Akademie gleich zwei Preise vergeben, weil die Vergabe 2018 wegen eines umfassenden Skandals zunächst ausgefallen war. Deshalb war die Polin Olga Tokarczuk im vergangenen Jahr nachträglich als Preisträgerin 2018 bestimmt worden, während der Österreicher Peter Handke die Auszeichnung für das Jahr 2019 erhielt. Wegen Handkes umstrittenen Haltungen zum Jugoslawien-Konflikt hatte seine Auswahl in der Folge zu Kritik und auch Protesten geführt.
Offiziell gewürdigt werden die Nobelpreisträger traditionell am 10. Dezember, dem Todestag von Preisstifter und Dynamit-Erfinder Alfred Nobel. Die prunkvollen Preiszeremonien, auf denen die Geehrten dann üblicherweise ihre Medaillen und Diplome erhalten, finden in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht statt.
Die Preisverleihung im Konzerthaus von Stockholm soll durch eine im Fernsehen übertragene Vergabe im Rathaus der Stadt ersetzt werden, auf der die Preisträger aus ihrer Heimat zugeschaltet werden sollen. Auch die Verleihung des Friedensnobelpreises, der als einziger in Oslo und nicht in Stockholm vergeben wird, wird coronabedingt deutlich kleiner ausfallen.
Seit Anfang der Woche sind bereits die Nobelpreisträger in den wissenschaftlichen Kategorien Medizin, Physik und Chemie verkündet worden. Am Freitag wird verkündet, wer den diesjährigen Friedens-Nobelpreis erhält. Zum Abschluss folgt dann am Montag noch der Wirtschaftsnobelpreis, der als einziger nicht auf Nobels Testament zurückgeht.
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