Der Rettungseinsatz wird weltweit live im Fernsehen übertragen. Auf dem Minengelände in der Atacama-Wüste haben sich über hundert Angehörige und rund 1.600 Journalisten aus aller Welt versammelt.
Jeder der Geretteten kann über ein Mikrofon zu den Journalisten sprechen, wenn er das möchte. Nach einer medizinischen Untersuchung und einer Ruhepause können sie ihre so lange vermissten Frauen, Mütter, Väter und Kinder in die Arme nehmen.
Die Welt feiert mit Chile
Auf der ganzen Welt haben Millionen Menschen erleichtert und mit Freude auf die Rettungsaktion in Chile reagiert.
Unzählige Politiker haben den Chilenen zum erfolgreichen Beginn der Rettungsaktion gratuliert. EU-Kommissionspräsident Barroso sprach von einer Botschaft der Hoffnung und Zuversicht. US-Präsident Barack Obama wünschte viel Glück.
Auch Deutschland, Papst Benedikt der 16. und das spanische Parlament haben mit Freude und Erleichterung reagiert.
König Juan Carelos von Spanien erinnerte daran, dass Chile erst vor wenigen Monaten ein schweres Erdbeben erlebt hatte. Angesichts der Katastrophe damals sei die Freude über die erfolgreiche Rettung der Kumpel in der Atacama-Wüste umso größer.
Chilenen und Bolivianer vergessen die Feindschaft
Selten hat sich ein Präsident Chiles dazu herabgelassen, mit einem bolivianischen Fähnchen zu winken. Aber der 13. Oktober 2010 lässt auch die seit dem Salpeterkrieg (1879- 1884) äußerst gespannten Beziehungen zum Nachbarn vergessen. Damals hatte Bolivien seinen Meerzugang an Chile verloren.
Chiles Präsident Sebastián Piñera stand am Bohrloch solidarisch neben der Frau des einzigen Bolivianers, der mit seinen 32 chilenischen Kollegen fast 70 Tage in rund 700 Meter Tiefe auf diesen Moment gewartet hat.
Als Carlos Mamani um 8.08 Uhr MESZ aus der Rettungskapsel «Fénix 2» («Phönix») steigt, flattern ihm Dutzende rot-gelb-grüne Fähnchen zu. Der «Día D» ist auch ein historischer Schulterschluss zwischen Chilenen und Bolivianern.
Erster freier Kumpel: Florencio Ávalos
Florencio Ávalos konnte in der Nacht zu Mittwoch als erster der 33 verschütteten Bergarbeiter mit einer Rettungskapsel geborgen werden. Um kurz nach Mitternacht Ortszeit (5.10 Uhr belgischer Zeit) konnte er endlich wieder seine Familie in die Arme schließen, bevor er sich in Obhut der Ärzte begab.
Der 31- Jährige wirkte ruhig und bei guter Gesundheit. Zusammen mit seinen Kameraden hatte er seit dem 5. August in dem unterirdischen Gefängnis ausgeharrt. Die ersten Bilder der Rettungsaktion (Flämischer Rundfunk VRT ).
Der Jubel kannte keine Grenzen. Als mit Florencio Ávalos der erste der 33 verschütteten Bergmänner aus der Rettungskapsel «Fénix» stieg, löste sich die in Wochen aufgestaute Anspannung in einer Explosion von Hochrufen und Freudentränen.
«Chi Chi Chi, Le Le Le, mineros de Chile», skandierten die Menschen ähnlich wie bei einem traditionellen Fußballschlachtruf. Sirenen heulten, die Glocke an der Behelfsschule bimmelte wie bei einem Feuersturm, Autos hupten, unbekannte Menschen fielen sich um den Hals. Menschen tanzten um rotglühende Kohlefeuer.
Sogar Reporter weinen
Luftballons in den chilenischen Nationalfarben Rot, Weiß und Blau stiegen in den sternenfunkelnden Himmel über der Wüste, Konfettibomben ließen einen bunten Papierregen auf die Menschen niedergehen. Kaum jemand konnte sich der aufwühlenden Macht dieses Augenblicks entziehen.
Sogar hartgesottenen Journalisten stockte bei Live- Berichten plötzlich die Stimme, während ihnen die Tränen in die Augen schossen. «Sieh mal, der Herr ist überwältigt», sagte Maria Herrera staunend, als der neben ihr sitzende Journalist in Tränen ausbrach.
Ein Kommentator des chilenischen Staatsfernsehens verstieg sich sogar zu dem pompösen Satz: «Die Erde hat heute einen Sohn geboren». Als dann Mario Sepúlveda, der Spaßvogel und «Talkmaster» aus dem unterirdischen Gefängnis an die Oberfläche kam, umarmte er seine Frau und alle anderen Umstehenden mehrmals und mit einer solchen Lebensfreude, dass sich die Zuschauer vor Lachen bogen.
69 Tage in 700 Meter Tiefe
Das Drama unter Tage hatte am 5. August begonnen. Mehr als zwei Wochen dauerte es, bis die Verschütteten nach dem Einsturz entdeckt und über Schächte versorgt wurden. Noch nie waren Menschen so lange Zeit in so großer Tiefe gefangen. Die Aktion zu ihrer Rettung ist die längste und aufwändigste, die je im Bergbau vorgenommen wurde. Den Verschütteten half ein ausgeklügeltes Beschäftigungs- und Fitnessprogramm, die belastende Zeit in der Tiefe zu überstehen.
Nach gut zwei Monaten sind in Chile die drei ersten von insgesamt 33 verschütteten Bergleuten gerettet worden.Der 31-Jährige wurde mit einer Rettungskapsel durch einen engen Schacht nach oben geholt und von seiner Familie in Empfang genommen. Tausende Menschen, die sich auf dem Minengelände versammelt hatten, brachen in lauten Jubel aus, als der Bergmann aus dem Rettungskorb stieg.
Auch die Präsidenten von Chile und Bolivien, Piñera und Morales, sind vor Ort. Bevor der erste Bergmann gerettet wurde, war ein Arzt zu den Eingeschlossenen in über 600 Tiefe hinabgelassen worden. Er soll sie auf die schwierige Fahrt in dem Drahtkorb vorbereiten. Die Helfer rechnen damit, dass es rund zwei Tage dauern wird, alle Verschütteten nach oben zu holen.
Jan Uwe Ronneburger, dpa/brf/jp/alk/jd - Bilder: epa
Der Chilenische Präsident mit Bolivianischer Fahne am winken - WOW - Unglaublich!
Auf Belgien gemünzt kommt das nem Zungenkuss zwischen de Wever und di Rupo gleich - während sie verkünden das die Wallonie und Flandern aufgelöst werden um ein wirklich geeintes Belgien zu verwirklichen... und alle Belgier klatschen Beifall...
Ich freue mich wahnsinnig für die Mineros und ihre Angehörigen!
Pit