Die Behörde habe für den Top-Manager Untersuchungshaft beantragt. Der Staat will die Fabrik übernehmen und selbst weiterführen.
Das Unternehmen befindet sich im Besitz ungarischer Geschäftsleute, die bei der Privatisierung der Aluminiumindustrie in den 1990er Jahren dank ihrer politischen Beziehungen zum Zug gekommen waren. Der festgenommene Generaldirektor ist der Sohn von einem der Mitbesitzer.
In Ungarn traf unterdessen ein sechsköpfiges Expertenteam der Europäischen Union ein. Die Spezialisten wollen sich vor Ort ein Bild von der Lage machen, Daten sammeln und den ungarischen Behörden bei der Bewältigung der Umweltkatastrophe helfen.
In dem am schlimmsten betroffenen Dorf Kolontar sind die Einsatzkräfte weiter damit beschäftigt, einen Auffangdamm für eine mögliche neue Giftwelle zu errichten. Die einen Kilometer lange und vier Meter hohe Mauer soll den laugenhaltigen Schlamm aufhalten, falls die Mauer des Abfallbeckens der MAL erneut bricht.
In der Mauer waren vor dem Wochenende neue Risse bemerkt worden. Die Erosion habe sich aber nicht mehr weiter ausgebreitet, sagte der Leiter des ungarischen Katastrophenschutzes auf einer Pressekonferenz in Budapest.
Am Montag vergangener Woche war ein Abfallbecken der MAL im westungarischen Ajka geborsten. Fast eine Million Kubikmeter Bauxitschlamm liefen aus und überschwemmten mehrere Dörfer. Mehr als 4000 Einsatzkräfte sind in der Region im Einsatz, um die Verwüstungen zu beseitigen und eine mögliche zweite Giftschlammwelle zu verhindern.
dpa/afp/alk/km - Bild: epa