Fast zwei Jahre nach dem Vorfall in Athen ist ein 38-jähriger Polizist wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Das Gericht in der mittelgriechischen Kleinstadt Amfissa sah es als erwiesen an, dass der Polizist den Jungen am 6. Dezember 2008 mit einem Schuss aus seiner Dienstwaffe "mit direktem Vorsatz" erschossen hatte. Das Gericht gestand dem Polizisten keine mildernden Umstände zu.
Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft hatte der 38-Jährige trotz Rückzugsbefehlen seiner Leitzentrale die Pistole gezogen und zwei Schüsse in Richtung des Opfers abgefeuert. Eine Kugel traf den Schüler und verletzte ihn tödlich.
Die Verteidigung hatte dagegen auf fahrlässige Tötung plädiert. Der Polizist sei mit Flaschen beworfen worden und habe dann Warnschüsse in die Luft abgefeuert. Das Opfer sei von einem Querschläger getroffen worden, argumentierten sie.
Ein zweiter Polizist wurde wegen Mittäterschaft zu einer Freiheitsstrafe von zehn Jahren verurteilt, wie das Staatsradio weiter berichtete. Die Verteidiger der beiden Angeklagten kündigten an, in die Berufung zu gehen.
Aus Sicherheitsgründen war das Verfahren aus Athen ins Landesinnere verlegt worden. Die Behörden hatten neue Ausschreitungen befürchtet. Nach dem Tod des Schülers war Griechenland von einer beispiellosen Welle der Gewalt überzogen worden. Vermummte zerstörten damals Dutzende Geschäfte in Athen. Auf Banken und Polizeistationen wurden Anschläge verübt.
dpa/afp/alk/km - Bild: epa