Präsidentin Caputova sagte in Bratislava, sie sei schockiert. Sie gehe davon aus, dass das Urteil vor dem Obersten Gericht keinen Bestand haben werde. Ähnlich äußerte sich Ministerpräsident Matovic.
Die Organisation "Reporter ohne Grenzen" erklärte, das Gericht habe die Chance verpasst, ein Zeichen gegen Straflosigkeit und mafiöse Strukturen in Staat und Gesellschaft der Slowakei zu setzen.
Zuvor hatte ein Gericht den Geschäftsmann Kocner vom Vorwurf freigesprochen, er habe den Mord an dem Investigativjournalisten und seiner Verlobten Kusnirova in Auftrag gegeben. Die Entscheidung fiel nach Korrespondentenangaben aus Mangel an Beweisen. Einer der Mitangeklagten wurde dagegen wegen Beihilfe schuldig gesprochen. Ein ehemaliger Soldat, der die Tat ausgeführt hatte, war bereits im April zu 23 Jahren Gefängnis verurteilt worden.
Kuciak hatte über Korruption und Mafia-Verbindungen recherchiert und war im Februar 2018 erschossen worden. Der Doppelmord hatte in der Slowakei Massenproteste gegen Korruption ausgelöst, die zum Rücktritt der damaligen Regierung führten.
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