In Minsk versammelten sich mehrere Tausend seiner Anhänger. Medien hatten vorher berichtet, dass Staatsbedienstete zur Teilnahme gedrängt worden seien. Bei Lukaschenkos Kundgebung waren deutlich weniger Teilnehmer als bei den Aktionen der Opposition. Wieder nahmen Zehntausende an einer Protestdemonstration in Minsk teil.
Russland sichert Hilfe im Ernstfall zu
Russland sicherte indessen am Sonntag Belarus Beistand im Ernstfall zu. Davor hatte Präsident Wladimir Putin mit seinem Amtskollegen Alexander Lukaschenko telefoniert. Russland habe seine Bereitschaft bekräftigt, "die erforderliche Hilfe bei der Lösung auftretender Probleme zu leisten", heißt es in der Mitteilung.
Opposition gegen EU-Sanktionen
Unterdessen lehnt die Opposition Sanktionen der Europäischen Union gegen die Verantwortlichen für die Misshandlung von Demonstranten ab. Diejenigen müssten bestraft werden, aber nicht von der EU, sondern nach belarussischem Recht, sagte die Oppositionelle Maria Kalesnikava der "Bild am Sonntag".
Die EU hatte am Freitag wegen der Polizeigewalt in Belarus neue Sanktionen gegen Unterstützer von Staatschef Lukaschenko auf den Weg gebracht. Es soll auch Strafmaßnahmen gegen Personen geben, die für eine Fälschung der Präsidentenwahl verantwortlich gemacht werden. Die Sanktionen sollen nicht die Bevölkerung, sondern gezielt die Verantwortlichen treffen.
dpa/sh/est/vk