Über der Stadt stieg eine riesige Rauchwolke auf. Durch die Wucht der Explosion, die sich am Hafen der Küstenstadt ereignete, gingen Fenster zu Bruch. Einige Straßen waren mit Trümmern und Glasscherben übersät.
"Ich kann sagen, dass es Hunderte Verletzte gibt, aber keine klare Zahl", sagte der Generalsekretär des libanesischen Roten Kreuzes, Georges Kettaneh. Über mögliche Todesopfer gab es zunächst keine offiziellen Angaben. Augenzeugen berichteten aber von Leichen auf den Straßen und Menschen, die unter Trümmern verborgen seien. Örtliche TV-Sender berichteten unter Berufung auf medizinische Kreise von 400 oder 500 Verletzten.
Das Rote Kreuz war mit 30 Teams im Einsatz. Die Armee half, Verletzte in Krankenhäuser zu bringen. Bürger wurden aufgerufen, Blut zu spenden. Im Internet kursierten Fotos von zerstörten Fenstern an Wohnhäusern und Trümmern auf den Straßen. Dutzende Autos wurden beschädigt. Ein Polizist sagte, die Schäden erstreckten sich kilometerweit. Kurz nach der Explosion fielen Telefon und Internet in der Stadt aus.
Große Teile des Hafens wurden durch die Explosion zerstört. Die Hintergründe blieben zunächst unklar. Ersten Berichten zufolge ereignete sich die Explosion in einem Lager für Feuerwerkskörper.
Hinweise auf einen Anschlag oder einen politischen Hintergrund gab es zunächst nicht. Regierungschef Hassan Diab erklärte den Mittwoch zum Tag landesweiter Trauer in Gedenken an die Opfer. Präsident Michel Aoun berief eine Dringlichkeitssitzung des Nationalen Verteidigungsrats ein.
dpa/km