Hume hatte wesentlich zum Zustandekommen des Karfreitagsabkommens von 1998 beigetragen, durch das der jahrzehntelange Bürgerkrieg in Nordirland beendet wurde. Bei dem Konflikt standen sich mehrheitlich katholische Befürworter einer Vereinigung der beiden Teile Irlands und überwiegend protestantische Großbritannien-Loyalisten gegenüber. Etwa 3.700 Menschen kamen dabei ums Leben, etwa 50.000 wurden verletzt.
Hume, ein Katholik, galt als Brückenbauer. Er setzte sich leidenschaftlich für ein Ende der systematischen Benachteiligung von katholischen Nordiren ein. Zugleich verurteilte er aber auch die Gewalt der katholisch-republikanischen Terrororganisation IRA. Ihm gelang es, neben der irischen Regierung in Dublin auch die USA und die Europäische Union in den Friedensprozess einzubinden. Als Durchbruch gelten seine Gespräche mit dem ehemaligen Sinn-Fein-Chef Gerry Adams. Sinn Fein galt als politischer Arm der IRA.
Der ehemalige britische Premierminister Tony Blair würdigte ihn auf der Webseite seiner Stiftung mit den Worten: "John Hume war ein politischer Titan, ein Visionär, der es ablehnte zu glauben, dass die Zukunft so sein muss wie die Vergangenheit." Sein Beitrag zum Frieden in Nordirland sei "episch" gewesen, so der Labour-Politiker.
dpa/km