Der Giftschlamm aus dem ungarischen Fluss Raab hat offenbar die Donau erreicht. Das hat ein Vertreter der Wasserbehörde bestätigt.
Die Stelle, wo beide Flüsse zusammenkommen, liegt rund 70 km von der Aluminiumfabrik entfernt, wo sich am Montag das Chemieunglück ereignete.
Die Bemühungen, den ätzenden roten Schlamm durch Gips zu binden, schlugen fehl. Die laugenhaltige Brühe sei aber durch den Zusatz von Gips so weit verdünnt worden, dass sie kaum noch gefährlich sei, hieß es vom Katastrophenschutz.
Nachbarländer in Gefahr
Die EU äußert sich sehr besorgt über Umweltkatastrophe. Sie befürchtet, dass die giftige Brühe über die Donau in andere Länder Mitteleuropas gelangen könnte. Greenpeace warnte vor langfristigen Folgen. Ein Sprecher der Umweltorganisation sagte, tausende Hektar Land seien schon jetzt für Jahre unfruchtbar.
Im Ort Kolontar waren vier Menschen getötet und mehr als 120 verletzt worden, nachdem ein Speicherbecken einer Aluminiumhütte geborsten und ätzender Schlamm ausgeflossen war. Die rote Brühe überschwemmte Häuser, Gärten und Autos. Der Schlamm ist das Abfallprodukt bei der Herstellung von Tonerde, aus der wiederum Aluminium gewonnen wird.
vrt/afp/jp - Bild: epa