Der Nobelpreis für Physik geht in diesem Jahr an den Niederländer Andre Geim und den britisch-russischen Physiker Konstantin Novoselov.
Das teilte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm mit.
Sie erhalten die Auszeichnung für bahnbrechende Experimente mit dem Wundermaterial Graphen, einer einatomigen Lage aus Kohlenstoff.
"Die elektronische Struktur von Graphen ist einzigartig und wunderschön. Es ist 100 mal so kräftig wie Stahl" sagte der Experte des Nobelkomitees, Prof. Per Delsing.
"Wir wissen noch nicht, wofür man Graphen wirklich anwenden kann. Aber ich hoffe, dass es genauso unser Leben verändern kann wie Plastik", sagte der frischgebackene Nobelpreisträger Andre Geim.
Die höchste Auszeichnung für Physiker ist mit umgerechnet rund einer Million Euro (10 Millionen Schwedischen Kronen) dotiert.
"Als der Anruf kam, dachte ich nur: Oh Mist, wie aufregend. Aber dann dachte ich mir, jetzt werde ich all die anderen schönen Preise nicht mehr bekommen ... Mir geht es gut, ich habe gut geschlafen. Mein Plan für heute ist, zur Arbeit zu gehen und ein Paar Aufsätze fertig zu machen." Andre Geim
Im vergangenen Jahr hatte sich der Chinese Charles Kao die Auszeichnung mit den US-Forschern Willard Boyle und George Smith geteilt. Sie waren für die schnelle Datenübertragung durch Glasfasern sowie für den lichtempfindlichen CCD-Chip ausgezeichnet worden, der heute in jeder Digitalkamera eingebaut ist.
Am Montag war der Medizin-Nobelpreis dem Briten Robert Edwards für die Entwicklung der Reagenzglas-Befruchtung zugesprochen worden. Am Mittwoch werden die Träger des Chemie-Nobelpreises benannt. Die feierliche Überreichung der Auszeichnungen findet traditionsgemäß am 10. Dezember statt, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel.
dpa/km