Ruanda hat einen Untersuchungsbericht der Vereinten Nationen kritisiert, in dem dem ruandischen Militär Völkermord vorgeworfen wird.
Der Bericht spricht von schweren Verbrechen gegen Angehörige der Hutu, die aus Ruanda in die Demokratische Republik Kongo geflohen waren.
Der Bericht sei "böse und gefährlich", erklärte die ruandische Außenministerin Mushikiwabo. Das Dokument sei eine "Beleidigung der Geschichte".
In dem UN-Bericht werden rund 600 Fälle von Menschrechts- und Kriegsverbrechen aufgelistet. Opfer war vor allem die aus Ruanda geflüchtete Hutu-Bevölkerung. Unter den Flüchtlingen waren auch Angehörige der Milizen, die an dem Völkermord der Tutsi in Ruanda beteiligt waren.
Louis Michel: "Kriterien eines Völkermordes nicht erfüllt"
Zu den vielen Kritikern am UN-Bericht über Menschenrechtsverletzungen der ruandischen Armee im Kongo gehört auch der frühere Außenminister und heutige EU-Abgeordnete Louis Michel.
Michel sagte heute im flämischen Rundfunk, die Ereignisse in der Krisenregion würden nicht die Kriterien eines Völkermordes erfüllen. Man müsse sie im Zusammenhang mit der Sicherheitsstrategie von Präsident Kagame sehen. Die Truppen sollten die Verantwortlichen des Völkermords an den Tutsi in Ruanda verfolgen.
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