Er kündigte an, die Polizeipräsenz in ganz Deutschland zu erhöhen. Vor allem sensible Einrichtungen wie Moscheen sollen verstärkt überwacht werden.
In vielen deutschen Städten haben am Donnerstagabend Tausende Menschen der Opfer des Anschlags von Hanau gedacht. Allein in Hanau waren es 5.000. Damit wollten die Menschen auch ein Zeichen gegen Rassismus und Rechtsextremismus setzen. Auch der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nahm an der Gedenkfeier in Hanau teil.
In Berlin haben die Internationalen Filmfestspiele mit einer Gedenkminute für die Opfer der Gewalttat von Hanau begonnen. Zum Auftakt der 70. Berlinale sprach sich die Festivalleitung für Toleranz, Respekt, Offenheit und Gastfreundschaft aus.
"Wir sind in unseren Gedanken bei den Opfern, bei den Familien in Hanau", sagte Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek am Donnerstagabend. Kulturstaatsministerin Monika Grütters rief dazu auf, die Berlinale auch als vielstimmige Demonstration gegen Ausgrenzung und gegen Rassismus zu begreifen.
Viele Politiker in Deutschland geben der Partei AfD eine Mitschuld an dem mutmaßlich rassistischen Anschlag. Der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius sagte, es gebe einen direkten Zusammenhang zwischen dem Erstarken der AfD und der Zunahme rechter Gewalt. Pistorius beklagte, dass ausländischen Mitbürgern die Menschenwürde abgesprochen werde.
Am Mittwochabend hatte ein Deutscher in Hanau aus mutmaßlich rechtsradikalen und rassistischen Motiven neun Menschen mit ausländischen Wurzeln erschossen. Später tötete er nach Überzeugung der Ermittler seine Mutter und sich selbst. Die deutsche Justiz ermittelt wegen Terrorverdachts.
dpa/dlf/est