Das Todesurteil ist heftig umstritten, da die Frau über eine sehr geringe Intelligenz verfügte. Mit einem IQ von maximal 72 (je nach Gutachten) lag Lewis nur äußerst knapp über dem Wert, der eine Todesstrafe ausschließt. Nach Ansicht ihrer Anwälte grenzte ihr Geisteszustand an eine Behinderung.
Die junge Großmutter war wegen Mordes an ihrem Ehemann und Stiefsohn verurteilt worden. Sie hatte gestanden, im Oktober 2002 zwei junge Männer für die Tat angeheuert zu haben. Das Gericht sah Habgier als Motiv der Frau an, weil sie eine Lebensversicherung in Höhe von einer Viertelmillion Dollar kassieren wollte.
Das Urteil wird auch deshalb kritisiert, weil die Komplizen, die die Tat letztlich ausführten, mit lebenslangen Haftstrafen davonkamen. Einer der Täter hat sich in der Haft umgebracht.
Es war die erste Exekution einer Frau in Virginia seit fast 100 Jahren und insgesamt die zwölfte seit 1976, als die USA die Todesstrafe wieder einführten. Die Europäische Union hatte mehrfach versucht, die Hinrichtung aufzuhalten. Mehrere Dutzend Demonstranten hätten zum Zeitpunkt der Hinrichtung vor dem Gefängnis in Jarrat protestiert, hieß es.
dpa/est