Trump hatte am Dienstag den Plan im Weißen Haus in Anwesenheit des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu vorgestellt. Darin wird den Palästinensern ein eigener Staat in Aussicht gestellt - allerdings unter erheblichen Zugeständnissen.
So soll unter anderem Jerusalem die ungeteilte Hauptstadt Israels bleiben. Die Hauptstadt eines unabhängigen Palästinenserstaates solle zwar in Ost-Jerusalem liegen, allerdings östlich und nördlich der Mauer - also in Vororten.
Die Palästinenser fordern ganz Ost-Jerusalem als Hauptstadt eines unabhängigen Staates. Netanjahu sagte, der Plan erkenne Israels Souveränität über alle israelischen Siedlungen im Westjordanland sowie das Jordantal an.
Der Nahost-Plan von Trump ist auch in einigen arabischen Staaten auf Ablehnung gestoßen. Der jordanische Außenminister Safadi sagte, der einzige Weg für einen dauerhaften Frieden in der Region sei eine Zwei-Staaten-Lösung, die dem palästinensischen Volk ihre legitimen Rechte gebe.
Der Iran bezeichnete den Nahost-Plan von US-Präsident Trump als eine große Verschwörung gegen die islamische Welt.
Die Türkei hat Trumps Nahost-Plan als "Totgeburt" bezeichnet. Es sei ein Annektierungs-Plan mit dem Ziel, die Zweistaaten-Lösung zu zerstören und die palästinensischen Gebiete zu erobern, teilte das türkische Außenministerium am Mittwoch mit. Die Türkei werde keinen Plan unterstützen, der nicht die Unterstützung Palästinas habe, hieß es weiter.
Auch UN-Generalsekretär António Guterres hat zurückhaltend auf Trumps Nahost-Plan reagiert.
Die Europäische Union will Trumps Vorschläge unterdessen "prüfen und bewerten". Das sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell in Brüssel. Die US-Initiative biete die Gelegenheit, den dringend nötigen Bemühungen um eine machbare Lösung für den Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern neuen Schwung zu geben.
Borrell verwies gleichzeitig auf die EU-Position, wonach eine ausgehandelte und praktikable Zwei-Staaten-Lösung nötig sei, die die legitimen Hoffnungen der Palästinenser und die der Israelis berücksichtige.
dpa/dlf/est/vk