Man werde Uran künftig unbegrenzt anreichern und sich auch nicht mehr an die Begrenzung von Zentrifugen halten, teilte die Regierung in Teheran mit.
Die Entscheidung könne aber zurückgenommen werden, falls die USA ihre Sanktionen aufhöben. Auch werde man weiter mit der Internationalen Atomenergie-Behörde in Wien zusammenarbeiten, hieß es. Damit hat sich der Iran nach Ansicht von Beobachtern erneut eine Hintertür für eine diplomatische Lösung offengelassen.
Die relativ harsche Entscheidung des Irans ist nach Einschätzung vieler Beobachter eine Reaktion auf die Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani bei einem US-Angriff in Bagdad in der Nacht zum Freitag. Der Iran hat den USA Rache für die Tötung des Generals geschworen. In der Region geht die Angst vor einer weiteren Eskalation der Lage und kriegerischen Auseinandersetzungen um.
Die USA hatten den Vertrag im Mai 2018 einseitig aufgekündigt und danach wieder scharfe Sanktionen gegen Teheran verhängt. Vor allem die Sanktionen gegen den Erdgas- und Ölsektor lösten eine schwere Wirtschaftskrise im Iran aus. Trotz der Sanktionen hatte sich das Land aber ein Jahr weiter an das Atomabkommen gehalten, während die Europäer weitgehend vergeblich versuchten, den im Abkommen versprochenen Handel trotz der US-Sanktionen aufrecht zu erhalten. Im Mai vergangenen Jahres begann Teheran dann allerdings, schrittweise gegen Auflagen des Atomabkommens zu verstoßen.
dlf/dpa/km