Hunderttausende hatten eine Petition unterzeichnet, angesichts der verheerenden Buschbrände auf das Silvester-Feuerwerk zu verzichten. Aber die Verantwortlichen entschieden anders. Die Touristenattraktion bringt jedes Jahr Einnahmen von umgerechnet 80 Millionen Euro.
Die Situation in den Brandgebieten hat sich unterdessen dramatisch zugespitzt. Tausende Menschen flohen vor den Flammen an die Strände. Andere fuhren mit ihren Booten aufs offene Meer hinaus, um der Feuersbrunst zu entkommen. Der Katastrophenschutz versucht, die Menschen in Sicherheit zu bringen.
Ruhiges Neujahr in China und Hongkong
In Hongkong blieb die Lage am Silvesterabend weitgehend ruhig. Es kam nur zu vereinzelten Protestaktionen. In mehreren Bezirken formten Demonstranten Menschenketten und forderten Passanten auf, sich einer geplanten großen Demonstration am Neujahrstag anzuschließen.
Während in der Volksrepublik der Silvesterabend ohnehin nicht gefeiert wird, wurde in Hongkong das Feuerwerk wegen der anhaltenden Proteste aus Sicherheitsgründen abgesagt. Stattdessen wurde eine Neujahrsversion der allabendlichen Lichtshow abgehalten. Es ist das erste Mal in der zehnjährigen Geschichte des Feuerwerks, dass das Spektakel vor der Skyline der Hafenstadt
abgesagt wurde.
In China wurde der Jahreswechsel hingegen wie gewohnt sehr ruhig begangen. In den Städten gingen eher jüngere Menschen gemeinsam aus. Auch gab es Partys in großen Hotels. Richtig gefeiert wird in China erst am 25. Januar, wenn nach dem traditionellen chinesischen Mondkalender das neue Jahr eingeläutet wird - diesmal das Jahr der Ratte.
Erste Staaten im Jahr 2020
Über Samoas Hauptstadt Apia erstrahlte wie schon in vorherigen Jahren ein großes Feuerwerk. Nicht wenige Touristen nehmen eigens zu Silvester die Flugreise ins entlegene Pazifikgebiet auf sich, um beim Jahreswechsel weltweit ganz vorn dabei zu sein.
In Samoa überschattete ein Ausbruch der Masern die Feiern. Seit Oktober sind 81 Menschen an der Viruserkrankung gestorben. Erst am Samstag hatte das Gesundheitsministerium einen sechswöchigen Notstand aufgehoben, nachdem eine flächendeckende Impfaktion nahezu alle der knapp 200.000 Einwohner erfasst hatte.
Bis 2011 war Samoa das letzte Land, das in ein neues Jahr ging. Samoa hat jedoch die Datumsgrenze verlegt, um reibungsloser mit dem wichtigsten Handelspartner Australien kommunizieren zu können.
Für besonders Feierfreudige ergibt sich theoretisch die Möglichkeit, gleich zweimal ins neue Jahr hineinzurutschen, indem man von Samoa ins östlich der Datumsgrenze gelegene Amerikanisch-Samoa reist. Zwischen den Hauptstädten liegen nur rund 125 Kilometer Luftlinie, aber 25 Stunden Zeitunterschied.
Weitere Jahreswechsel: Übersicht
21:00 Dubai (Vereinigte Arabische Emirate)
22:00 Moskau (Russland)
23:00 Athen (Griechenland)
00:00 Weite Teile der EU
01:00 London (Großbritannien)
03:00 Rio de Janeiro (Brasilien)
04:00 Buenos Aires (Argentinien)
06:00 New York (USA)
09:00 Los Angeles (USA)
11:00 Honolulu (Hawaii, USA)
12:00 Pago Pago (Amerikanisch Samoa)
13:00 Bakerinsel, Howlandinsel
dpa/rtbf/okr/rkr/km