Der Ausstand wegen der geplanten Rentenreform legte am Sonntag den öffentlichen Nahverkehr in der Hauptstadt Paris weitgehend lahm. 13 der 16 Metro-Linien standen komplett still, wie die Verkehrsbetriebe RATP mitteilten. Mehr als 1.200 Helfer seien im Einsatz, um Fahrgäste zu informieren. Am Montag gebe es eine "deutliche Verbesserung", versprach RATP.
Mit Spannung wird der Silvester-Abend in der Hauptstadt erwartet. Das Spektakel mit Feuerwerk an der Prachtstraße Champs-Élysées lockt normalerweise ein Millionenpublikum nach Paris. Die Verkehrsbetriebe kündigten den verstärkten Einsatz von Bussen in der Nacht zum Neujahrstag an. Am 30. und 31. Dezember sollte laut Staatsbahn SNCF bis zu jeder zweite der TGV-Hochgeschwindigkeitszüge im Einsatz sein.
Der Dauerstreik legt seit dem 5. Dezember vor allem den öffentlichen Nahverkehr in Paris und den Fernverkehr im Land lahm. Eine schnelle Lösung zeichnet sich im Machtkampf zwischen der Regierung unter Präsident Emmanuel Macron und den Gewerkschaften nicht ab.
Mit den Gewerkschaften sei mehr als zwei Jahre über die Rentenpläne diskutiert worden, sagte der Verkehrs-Staatssekretär Jean-Baptiste Djebbari am Sonntag dem "Jounal du Dimanche" (JDD). Diese hätten keine konkreten Vorschläge gemacht, so Djebbari. Der jetzige Streik spiegle zweieinhalb Jahre des Leidens wider, sagte der Generalsekretär des Gewerkschaftsbundes CGT, Philippe Martinez, ebenfalls dem JDD. "Die Streikenden sind entschlossen. Es gibt eine echte Wut", sagte Martinez.
Am Samstag gingen Medienberichten zufolge erneut Tausende Menschen in mehreren französischen Städten auf die Straßen, um gegen die Rentenreform zu demonstrieren. In Paris kam es dabei auch zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und Demonstranten.
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