Nach der Parlamentswahl in Afghanistan haben unabhängige Wahlbeobachter massive Unregelmäßigkeiten bei der Abstimmung kritisiert.
Die Organisation, die die meisten Wahlbeobachter stellte, teilte mit, sie habe "ernste Sorgen über die Qualität der Wahl". Unsicherheit und Gewalt hätten den Wahlprozess in großen Teilen des Landes geprägt.
Die Unabhängige Wahlkommission will erst am 30. Oktober ein amtliches Endergebnis verkünden. Wahlbeobachter rechnen mit einer deutlich geringeren Wahlbeteiligung als bei der Präsidentschaftswahl 2009.
Kinder durch Rakete getötet
Im Norden des Landes sind heute acht Kinder durch die Explosion einer Rakete getötet worden. Der Sprengsatz war schon gestern abgefeuert worden, aber nicht in die Luft gegangen. Die Explosion wurde offenbar ausgelöst, als die Kinder mit der Rakete spielten. In der Region Kundus wurden heute außerdem drei ermordete Wahlhelfer gefunden.
Am Wahltag wurden bei Anschlägen und Gefechten mindestens 46 Menschen getötet. Auch vier Soldaten der Internationalen Schutztruppe ISAF sind unter den Opfern.
Ban lobt Mut der Wähler
Angesichts der von Gewalt überschatteten Parlamentswahlen hat UN-Generalsekretär Ban Ki Moon den Mut und die Entschlossenheit der afghanischen Wähler gelobt. Ein Sprecher Bans teilte mit, der UN-Chef verurteile die Anschläge.
Auch NATO-Generalsekretär Rasmussen zollte den Afghanen Respekt, weil sie trotz der Gewalt zur Wahl gegangen seien. Er lobte den Einsatz der Internationalen Schutztruppe ISAF, die mit für den Schutz der Wahl gesorgt hatte.
dpa/sh