Bei ihrem ersten Besuch im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel zur deutschen Verantwortung bekannt. Merkel sagte, sie empfinde tiefe Scham. Die Gedenkstätte sei eine Mahnung gegen das Vergessen und das Relativieren.
Deutschland sei verpflichtet, die Erinnerung an die damaligen Verbrechen wach zu halten. Man müsse auch denen widersprechen, die gegen Menschen anderen Glaubens Hass schürten.
An der sogenannten Schwarzen Wand im Stammlager Auschwitz hielt sie für eine Gedenkminute inne und legte einen Kranz an der Todeswand nieder. Dort waren Tausende Häftlinge erschossen worden. Zuvor hatte die Kanzlerin eine Gaskammer und ein Krematorium besichtigt.
Anlass für Merkels Besuch ist das zehnjährige Bestehen der Stiftung Auschwitz-Birkenau, die sich für den Erhalt der Gedenkstätte einsetzt. Angesichts der historischen deutschen Verantwortung stellt Deutschland für die Erhaltung der Gedenkstätte zusätzlich insgesamt 60 Millionen Euro zur Verfügung.
Das nationalsozialistische Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau im von Deutschland besetzten Polen gilt weltweit als Symbol für den Holocaust. Nach Schätzungen starben dort mehr als eine Million Menschen, zumeist Juden.
dpa/est