Wie die Polizei mitteilt, kamen in der nordafghanischen Provinz Balch drei Zivilisten bei der Explosion eines Sprengsatzes ums Leben.
In der ebenfalls im Norden gelegenen Provinz Tachar wurden nach Angaben der Provinzregierung zwei Zivilisten getötet, als eine Panzerfaustgranate in ein Wohnhaus einschlug.
In der nordafghanischen Provinz Baghlan brachen Gefechte mit den Taliban aus, wie der dortige Gouverneur Munschi Abdul Madschid sagte. Angaben zu Opfern machte er zunächst nicht.
In der östlichen Provinz Kunar starb nach Angaben der Polizei ein Mensch beim Einschlag einer Rakete. In Kunar griffen Taliban-Kämpfer nach Angaben des Verteidigungsministeriums Wahllokale an. Die Gefechte dauern an.
Auch aus anderen Regionen wurden Zwischenfälle gemeldet. Die Polizei teilte mit, bei einer Bombenexplosion in einem Wahllokal in der ostafghanischen Stadt Chost sei ein Mitarbeiter der Wahlkommission (IEC) verletzt worden. In der Hauptstadt Kabul sei ein Geheimdienstmitarbeiter verletzt worden, als ein Sprengsatz detonierte. Ein Selbstmordattentäter sei in Kabul festgenommen worden, bevor er sich in die Luft sprengen konnte.
Wenige Stunden vor Öffnung der Wahllokale war eine Rakete in der Kabuler Innenstadt eingeschlagen. Auch in mehreren anderen Provinzen wie Kundus, Kandahar oder Nangarhar kam es zu Raketenangriffen, bei denen aber keine Toten gemeldet wurden.
Rund 2.500 Kandidaten – darunter mehr als 400 Frauen – bewerben sich um die 249 Sitze. Wahlbeobachter befürchten Betrug bei der Abstimmung. Die Präsidentschaftswahl im vergangenen Jahr war von einer Welle der Gewalt und von massiven Unregelmäßigkeiten überschattet worden. Trotz der Schutzvorkehrungen bleiben mehr als 1.000 Wahllokale geschlossen.
dpa/km - Bild: epa