Amtsinhaber Morales kündigte in La Paz an, die Abstimmung vom 20. Oktober für ungültig zu erklären, und stellte zudem in Aussicht, die Mitglieder der Wahlkommission auszutauschen. Diese hatte Morales zum Sieger im ersten Durchgang erklärt. Daraufhin kam es in dem lateinamerikanischen Land zu Massenprotesten.
Internationale Beobachter der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) hatten das Ergebnis der Wahlen von Ende Oktober in einem offiziellen Schreiben in Frage gestellt. Die OAS kam am Sonntag zu dem Fazit, es gebe massive Unregelmäßigkeiten bei der Auszählung, den Wahlzetteln und dem amtlichen Ergebnis. Die Europäische Union hatte ebenfalls Unregelmäßigkeiten beanstandet. Auch die Opposition wirft der Regierung Wahlbetrug vor.
Seit Wochen kommt es deshalb in Bolivien zu Zusammenstößen zwischen Gegnern und Anhängern des indigenen Präsidenten. Der seit 2006 amtierende Morales hatte nach Angaben der Wahlbehörden am 20. Oktober mit 47 Prozent der Stimmen gegen seinen Herausforderer Mesa gewonnen, der auf 36,5% kam.
dpa/mh