Diese Roboter müssen entsorgt werden. Aber das muss nicht heißen, dass man sie auch verschrottet. Die niederländische Firma IRS Robotics hat sich darauf spezialisiert, diesen Robotern eine neue Zweckbestimmung in einem anderen Betrieb zu geben. Das Unternehmen sieht sich tatsächlich als eine Art "Arbeitsamt für Roboter". Ein Beispiel: Ein Roboter, der bei Audi in Brüssel zum Schweißen genutzt wurde, hebt heute Backbleche in einer Bäckerei an.
Heute gibt es ja so manches Angebot, wo alte Geräte vom Fön bis zum Rasenmäher wiederbelebt werden. Im Jahr 2002 war dies noch eine ziemlich revolutionäre Idee. Jo Waltmans hatte damals in einem Betrieb ausrangierte Roboter gesehen und sich gedacht: Da könnte man ein Geschäft draus machen.
Und das läuft heute richtig gut. Heute stehen seine Söhne Patrick und Jeroen an der Spitze des Unternehmens, das seinen Hauptsitz im niederländischen Budel nahe der belgischen Grenze hat. Das ist in der Nähe von Lommel. Zudem gibt es Standorte im britischen Bedford und in Pune in Indien.
Unbegrenzte Möglichkeiten?
Laut Patrick Waltmans gibt es aber doch Grenzen bei der Wiederverwertung: "Die Roboter sind nicht super modern." Die Exemplare, die die Firma einkauft, haben in der Regel einen Greifarm und einen Controller. "Sie sind leicht umzuprogrammieren und wiederzuverwenden. Es geht also nicht um die Ferraris und Lamborghinis unter den Robotern, sondern um Opel und Volkswagen." Also um solides Gebrauchtmaterial.
Der Markt für die Wiederverwertung von Robotern wächst. Aber komischerweise sind es laut Patrick Waltmans kleinere und mittelgroße Unternehmen die noch oft zögern, in gebrauchte Roboter zu investieren. Dabei sollte für sie die Hemmschwelle wegen des günstigeren Preises niedriger liegen.
Das Unternehmen bietet auch maßgeschneidertes Robotertraining und Beratung an. Dabei wird nicht nur an die Funktionen eines solchen Roboters gedacht, sondern auch an die Pflege und Wartung. Das macht sie langfristig viel billiger.
Nicht nur die Menschen müssen also auf Dauer länger arbeiten, sondern auch die Roboter...
De Standaard/www.irsrobotics.com/Manuel Zimmermann