Die Menschen in der Türkei haben gestern in einem Referendum mit rund 58 Prozent für eine Verfassungsreform gestimmt.
Das Paket mit 26 Änderungen war von der islamisch-konservativen Regierungspartei AKP von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan vorgelegt worden.
Die Reform soll den Einfluss des Militärs weiter einschränken und die Justiz reformieren. Das Parlament soll mehr Macht bekommen - unter anderem bei der Auswahl der höchsten Richter.
Erdogan verspricht mehr Demokratie und Freiheit. So soll der Schutz persönlicher Daten der Bürger verbessert werden. Außerdem sieht die Reform mehr Rechte für Randgruppen vor.
Die Wahlbeteiligung betrug mehr als 77 Prozent. Besonders große Unterstützung für die Reform kam aus Provinzen, in denen vor allem Kurden leben.
Lob aus dem Ausland
Das Ausland begrüßte den Ausgang des Referendum. Die Europäische Union begrüßte die Staatsreform, forderte zugleich jedoch weitere Korrekturen. US-Präsident Obama sagte, die Volksabstimmung sei ein Zeichen für die Lebendigkeit der türkischen Demokratie.
Die Volksabstimmung wurde nötig, weil die Reformen im Parlament keine ausreichende Mehrheit bekommen hatten.
dpa/jp/km