Nach Angaben des Verteidigungsministeriums sind zwei Löschflugzeuge gestartet, um über den Waldbrandgebieten Tausende Liter Wasser abzuwerfen. Insgesamt stehen demnach mehr als 40.000 Soldaten zur Verfügung. Sechs von neun Bundesstaaten in der Amazonas-Region sind betroffen und haben das Militär um Hilfe gebeten.
Seit Januar haben die Feuer und Brandrodungen im größten Land Südamerikas im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 83 Prozent zugenommen. Insgesamt wurden allein in Brasilien über 70.000 Brände registriert. Auch in Bolivien, Kolumbien, Paraguay und Peru brennen Wälder. Allein in Bolivien verbrannte bereits eine Fläche von 1.000 Quadratkilometern
Umweltschützer gehen davon aus, dass die meisten durch Brandrodung entstanden sind. Präsident Bolsonaro hatte es monatelang abgelehnt, die Flammen zu bekämpfen. Er verbat sich wiederholt Einmischungen von außen.
Mehrere EU-Staaten fordern nun, das Mercosur-Freihandelsabkommen zu blockieren, um den Druck auf Bolsonaro zu verstärken. Die spanische Regierung lehnt eine Blockade dagegen ab. Das EU-Mercosur-Abkommen bringe riesige Möglichkeiten für beide Seiten.
G7-Staaten wollen Amazonas-Ländern helfen
Angesichts des Flammeninfernos im südamerikanischen Amazonasgebiet wollen sich die G7-Staaten darauf einigen, den betroffenen Ländern rasch zu helfen. Das kündigte Frankreichs Staatspräsident Macron am Rande des Gipfels der sieben großen Industriestaaten an.
Kolumbien habe die internationale Gemeinschaft heute bereits um Unterstützung gebeten, sagte Macron. Es gehe um "technische und finanzielle Mittel", die den betroffenen Ländern zur Verfügung gestellt werden sollten. Macron bekräftigte gleichzeitig seine frühere Forderung, dass es auch Hilfe für die Aufforstung geben müsse.
dpa/rkr