EU-Energie-Kommissar Günther Oettinger sieht in der Atomeinigung von Union und FDP in Deutschland einen «nachvollziehbaren, fairen Kompromiss für alle Beteiligten».
Dies gelte vor allem, wenn man bedenke, dass es in der Europäischen Union Länder gebe, die neue Kernkraftwerke bauten oder Laufzeiten von 60 Jahren hätten, und andererseits Länder, die keine Atomkraft nutzten, sagte Oettinger bei einem Energiekongress in München.
Oettinger begrüßte zudem, dass Leitungsnetze und Speicherung erstmals berücksichtigt würden. Zugleich würden Millionen für die Erforschung und Entwicklung der erneuerbaren Energien freigesetzt.
Das Energiekonzept der Bundesregierung komme zum richtigen Zeitpunkt, sagte der Kommissar. In Europa wolle man im Winter Schwerpunkte einer künftigen Energiepolitik festzurren. Hier sollen die deutschen Pläne kompatibel eingepasst werden.
Die Spitzen von Union und FDP hatten sich gestern auf längere Laufzeiten für die deutschen Atomkraftwerke verständigt. Sie sollen im Schnitt zwölf Jahre länger am Netz bleiben als bisher geplant. Im Gegenzug werden die Stromkonzerne mit Milliarden-Zahlungen für den Ausbau von Öko-Strom zur Kasse gebeten.
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