Erneut haben sich Randalierer im Hamburger Schanzenviertel Krawalle mit der Polizei geliefert. Bei den Ausschreitungen nach dem Schanzenfest in dem Szenebezirk wurden in der Nacht zu Sonntag 14 Menschen leicht verletzt, darunter elf Polizisten.
47 Randalierer nahmen die Beamten vorläufig fest, drei weitere wurden in Gewahrsam genommen. In dem Viertel kommt es seit Jahren immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Linksradikalen und Polizei. Zuletzt waren im Juli und vor einem Jahr zahlreiche Menschen verletzt worden.
Die Polizei zog dennoch eine positive Bilanz: Im Vergleich zum Vorjahr hätten sich die nächtlichen Krawalle dank schnellen Eingreifens der Polizei in Grenzen gehalten, wie ein Sprecher am Sonntag betonte. Hamburgs Innensenator Heino Vahldieck (CDU) verurteilte die Ausschreitungen: «Jeder Steinwurf auf einen Polizisten ist einer zu viel, jede eingeschlagene Schaufensterscheibe ist ein Akt sinnloser Zerstörungswut.» Mehrere Tausend Polizisten aus verschiedenen Bundesländern waren in der Nacht im Einsatz.
Rund 9000 Menschen hatten am Samstag friedlich das Schanzenfest gefeiert. Gegen 22.00 Uhr eskalierte dann die Lage. Mehrere Hundert Krawallmacher bewarfen Polizisten mit Steinen, Flaschen und Feuerwerkskörpern. Zudem wurden mehrere Mülltonnen und ein Auto angezündet, sowie die Scheiben von zwei Polizeiwagen, einem Supermarkt und einem Modegeschäft eingeschlagen. Die Einsatzkräfte gingen mit Wasserwerfern und Straßensperren gegen die Unruhestifter vor. Zeitweise wurde der S-Bahn-Verkehr im Viertel gesperrt, sagte ein Sprecher der Bundespolizei.
Lena Kiening (dpa) - Bild: epa