Als direkte Folge sind die Ölpreise stark angestiegen: Die Nordseesorte Brent, der wichtigste Referenzpreis, verteuerte sich um rund 1,4 Prozent auf über 71 Dollar pro Barrel.
Die Angriffe auf die Pipeline befeuern auch die politische Lage: Die New York Times berichtet über Überlegungen der US-Regierung 120.000 Soldaten in den Nahen Osten zu schicken. Das gelte für den Fall, dass Iran bereits am Persischen Golf stationierte US-Truppen angreife oder seine Arbeit an Atomwaffen vorantreibe. Das Präsidialamt und das US-Verteidigungsministerium äußerten sich nicht zu dem Zeitungsbericht.
Nach dem Angriff auf die 1.200 Kilometer lange Pipeline ist der Betrieb aus Sicherheitsgründen vorläufig eingestellt worden, teilte das staatliche Energieunternehmen Saudi Aramco mit. Durch den Angriff sei an einer der angegriffenen Pumpstationen ein Feuer ausgebrochen und Sachschaden entstanden. Der Vorfall ereignete sich nur wenige Tage, nachdem auch aus den benachbarten Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) Sabotageakte an Öltankern gemeldet worden waren.
Energieminister Al-Falih verurteilte den Angriff. Es sei nicht nur ein Angriff auf Saudi-Arabien, sondern auf die Sicherheit der Öltransporte in der gesamten Welt.
Die sogenannte Petroline ist eine zentrale Ölpipeline in Saudi-Arabien. Sie transportiert Öl aus der Ost-Provinz Saudi-Arabiens in den Hafen Janbu am Roten Meer. Dieser Transportweg ist vor allem für den Öltransport in Richtung USA und Europa wichtig. Die Öl- und Gasproduktion sei trotz der Stilllegung der Pipeline nicht beeinträchtigt, so das saudische Energieministerium.
Die USA hatten den Druck auf die iranische Führung zuletzt massiv erhöht, unter anderem mit Sanktionen und militärischen Drohungen.
dpa/spiegel/dop