Da keiner der Kandidaten 50 Prozent der Stimmen auf sich vereinen konnte, ist eine Stichwahl am 5. Mai erforderlich. Der Kandidat der regierenden Sozialdemokraten, Stevo Pendarovski, lieferte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der parteilosen Gordana Siljanovska-Davkova, die von der nationalistischen Oppositionspartei VMRO-DPMNE unterstützt wird.
Nach Angaben der staatlichen Wahlkommission vom späten Sonntagabend lag nach einem Auszählungsstand von 80 Prozent der Stimmen Pendarovski mit 42,6 Prozent knapp vor Siljanovska-Davkova mit 42 Prozent. Auf den dritten Kandidaten, den von zwei albanischen Parteien unterstützten Blerim Reka, entfielen 11,3 Prozent der Stimmen. Der bisherige Präsident, der mit der VMRO-DPMNE verbundene Djordje Ivanov, durfte nach zwei Amtsperioden nicht erneut antreten.
Der Urnengang galt als Testwahl für die Regierung des Sozialdemokraten Zoran Zaev, nachdem sich die frühere jugoslawische Republik Mazedonien erst im Februar in Nordmazedonien umbenannt hatte. Siljanovska-Davkova hatte im Wahlkampf die Umbenennung scharf kritisiert, zugleich aber erklärt, die zugrunde liegenden internationalen Abkommen respektieren zu wollen. Pendarovski hatte wiederum angekündigt, den von Nordmazedonien eingeschlagenen Weg in Richtung EU- und Nato-Integration fortsetzen zu wollen. Das Staatsoberhaupt hat in Nordmazedonien allerdings nur eine protokollarische Funktion.
dpa/est