Voraussetzungen für Leben herrschten dort allerdings wegen der gewaltigen Hitze nicht. Der Fund sei zudem noch mit Fragezeichen versehen. So werde derzeit genau untersucht, ob es sich tatsächlich um einen Planeten handele - was sehr wahrscheinlich sei.
Um ganz sicher zu gehen, müsse etwa ausgeschlossen werden, dass man einer optischen Täuschung erlegen sei, die ein anderer Stern verursache, sagte einer der beteiligten Forscher, Matthew Holman, vom Harvard-Smithsonian Center für Astrophysik.
Es ist das erste, bislang unbekannte System mit mehr als einem Planeten, dessen Existenz mit Hilfe des «Kepler»-Teleskops bestätigt wurde. Es handele sich um zwei extrem heiße Planeten von der Größe des Saturns.
Die Forscher nennen sie Kepler 9b and Kepler 9c. Sie kreisten schnell um den Stern Kepler 9, der ähnlich unserer Sonne sei und rund 2000 Lichtjahre von der Erde entfernt liege. Bei einem dritten, noch nicht identifizierten Objekt könnte es sich um den erdähnlichen Planeten handeln. Der kreise aber so nah um den Stern, dass es für jedwedes Leben zu heiß sei, sagte Holman.
Ausführlich berichten die Forscher im Fachjournal «Science» (Donnerstag) über den Fund. Das US-Teleskop «Kepler» war im vergangenen Jahr zu einer großangelegten Suche nach einer «zweiten Erde» außerhalb unseres Sonnensystems gestartet. Es soll mindestens dreieinhalb Jahre lang weit mehr als 100 000 Sterne in der Milchstraße ins Auge fassen und nach Gesteinsplaneten absuchen, auf denen es Voraussetzungen für Leben geben könnte.
Bereits am Dienstag hatte die Europäische Südsternwarte (ESO) berichtet, dass Astronomen 127 Lichtjahre von der Erde entfernt das vermutlich planetenreichste ferne Sonnensystem aufgespürt hätten. Die Sonne HD 10180 wird von mindestens fünf, vielleicht sogar sieben Planeten umkreist. Unser eigenes Sonnensystem hat acht Planeten.
Astronomen erspähen Sonnensystem mit fünf Planeten ...
dpa/pma - bild:epa