Bei neuen Gefechten zwischen Kämpfern der radikalislamischen Al-Shabaab-Miliz und Regierungstruppen sind heute erneut mehrere Menschen getötet worden. Das berichten Augenzeugen in der somalischen Hauptstadt Mogadischu.
Der Weltsicherheitsrat in New York hatte in der Nacht den gestrigen Anschlag islamistischer Aufständischer auf ein Hotel in Somalias Hauptstadt Mogadischu aufs Schärfste verurteilt.
Das Blutbad in der Nähe des Präsidentenpalastes hatte gestern mindestens 31 Opfer gefordert, darunter sechs Parlamentsabgeordnete.
Der amtierende Ratspräsident Vitali Tschurkin aus Russland ermahnte die somalische Führung, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.
Als Sicherheitskräfte der Regierung verkleidete Shabaab-Kämpfer hatten nach Polizeiangaben das Hotel Muna gestürmt und das Feuer eröffnet. Danach zündeten sie einen Sprengsatz. Die Parlamentarier, fünf Regierungssoldaten und 20 Hotelmitarbeiter wurden getötet.
Neue Offensive seit Montag
Am Montagabend hatte die Rebellen-Offensive gegen Regierungseinrichtungen und Stellungen der AU-Soldaten begonnen. Augenzeugen sprachen von den schwersten Gefechten seit Monaten, bei denen auch Granatwerfer eingesetzt wurden. Die somalischen Al-Shabaab-Rebellen, die Kontakte zum Terrornetz Al-Kaida haben sollen, führen seit Montag eine neue Offensive gegen die Friedenstruppen der Afrikanischen Union, die in dem Krisenstaat stationiert sind.
Ziel der Islamisten ist es, die schwache, vom Westen gestützte Regierung zu vertreiben, die in Mogadischu von Truppen der Afrikanischen Union aus Uganda und Burundi geschützt wird.
Zum Finale der Fußballweltmeisterschaft im Juli verübten die Islamisten einen Anschlag auf Fußballfans in der ugandischen Hauptstadt Kampala - 76 Menschen kamen dabei ums Leben. Die Aufständischen bezeichneten den Anschlag als Antwort auf den Einsatz der ugandischen Friedenstruppen in Somalia.
Somalia hat seit 1991 keine funktionierende Regierung mehr und versinkt mehr und mehr im Chaos. Die Al-Shabaab-Miliz kontrolliert große Teile des Landes am Horn von Afrika. Die von den Vereinten Nationen unterstützte Übergangsregierung von Präsident Sheik Sharif Ahmed hat selbst in der Hauptstadt Mogadischu nur noch einige Stadtteile unter Kontrolle.
dpa/km