Die pakistanische Regierung hat Gespräche mit Vertretern regionaler Behörden und internationaler Organisationen über die angespannte Gesundheitslage in den Überschwemmungsgebieten aufgenommen.
"Ziel ist die Ausarbeitung einer einheitlichen Strategie, um das wachsende Problem in den Griff zu bekommen", sagte ein Regierungssprecher in Islamabad.
Vor allem Maßnahmen zur Verhinderung des Ausbruchs von Seuchen sollten erörtert werden. Das Treffen wird von Premier Yousuf Raza Gilani geleitet. Nach Angaben der Vereinten Nationen werden bereits 1,5 Millionen Flutopfer medizinisch versorgt.
Laut Pakistan sollen aber insgesamt 17 Millionen medizinische Hilfe benötigen. Acht Millionen Menschen befänden sich in einer akuten Notlage.
Verdauung, Haut und Atemwege betroffen
Die Weltgesundheitsorganisation verzeichnet in den Flutgebieten bisher mehr als 200.000 Fälle von Durchfall, mehr als 260.000 Fälle von Hautkrankheiten und mehr als 200.000 Erkrankungen der Atemwege. Das erklärte WHO-Sprecherin Fadela Chaib in Genf. Die Organisation benötige dringend weitere Hilfsgelder, etwa um Impfungen gegen Masern unterstützen zu können.
Auch das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat die geforderte Hilfssumme zum Bau von Unterkünften von 41 auf 120 Millionen Dollar (fast 95 Millionen Euro) erhöht, wie ein Sprecher in Genf ergänzte. Dies bedeute Hilfe für etwa zwei Millionen Menschen in den kommenden vier Monaten.
Im Norden und im Zentrum des Landes sind die Pegel gesunken, der Süden ist aber weiterhin gefährdet. Die Behörden sind dabei, Dörfer und Städte zu evakuieren.
Über 1500 Menschen kamen bisher ums Leben. 20 Millionen wurden obdachlos. 200.000 Tiere (vor allem Büffel) starben. 3,2 Millionen Hektar Ernte sind verloren. Nach Ansicht von Präsident Asif Ali Zardari braucht Pakistan mindestens drei Jahre für den Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe.
dpa/belga/km