Kampfflugzeuge bombardierten heute Gebäude im Süden von Beirut, in denen das israelische Militär möglicherweise Spitzenfunktionäre der radikal-islamischen Hisbollah-Organisation vermutete.
Mindestens 20 Explosionen wurden gemeldet. Über Beirut stiegen schwarze Rauchwolken auf. Ein Hisbollah-Sprecher sagte, in einem Vorort seien vier Gebäude zerstört worden. Offensichtlich hätten die Israelis Geheimdienstinformationen gehabt, dass sich Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah unter den Gebäuden versteckt halte. Diese Informationen seien aber falsch.
Von Helikoptern abgesetzte Fallschirmjäger hatten zuvor Positionen am strategisch wichtigen Fluss Litani im Südlibanon eingenommen.
Auch die Hisbollah feuerte erneut eine Serie von mindestens 160 Raketen auf Nordisrael. Ein Aufruf von UN-Generalsekretär Kofi Annan, sofort die Waffen schweigen zu lassen, blieb unbeachtet.
Das israelische Kabinett billigte am Nachmittag, einen Tag nach der Regierung in Beirut, die UN-Resolution zur Waffenruhe, die Morgen früh um 7 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit in Kraft treten soll.
Die libanesische Regierung hatte sich gestern zu der UN-Resolution und der darin enthaltenen Forderung nach 'vollständiger Einstellung und Feindseligkeit' bekannt.
Im Libanon starben bei den Kämpfen und Bombardements heute 13 Zivilisten, darunter eine Mutter und ihre drei Kinder, in Israel ein 60-jähriger Zivilist. Die letzten Stunden vor der Waffenruhe wollte das israelische Militär offenbar dazu nutzen, um der Hisbollah-Miliz im Südlibanon möglichst viel Terrain abzugewinnen.
Masssive Angriffe vor Waffenruhe - Israel und Libanon für Resolution
Vor Beginn der geplanten Waffenruhe am morgigen Montag hat Israel seine Offensive im Libanon noch einmal massiv verstärkt.