Der Iran hat inmitten des Dauerkonflikts um sein Atomprogramm ein erstes Kernkraftwerk feierlich in Betrieb genommen.
In der Hafenstadt Buschehr brachten Nuklearexperten aus Moskau am Samstag die ersten der mehr als 160 Brennstäbe in die Reaktoranlage, mit deren Bau deutsche Ingenieuren vor mehr als 30 Jahren noch unter dem Schah-Regime begonnen hatten.
Die internationale Atom-Kontrollbehörde IAEA kündigte die Fortsetzung ihrer strengen Kontrollen an.
Die Führung in Teheran feierte den Start der Anlage in Buschehr als wichtiges politisches Signal Richtung Westen. Der Chef des russischen Atomkonzerns Rosatom, Sergej Kirijenko, schloss bei der Zeremonie am Persischen Golf einen Missbrauch der Anlage zur Waffenproduktion aus.
Für weitere Unruhe in der Krisenregion sorgte einen Tag später der Test neuer Militärtechnik durch Teheran. Im Beisein von Präsident Mahmud Ahmadinedschad zeigte das Regime am Sonntag die erste vom Iran gebaute Drohne mit einer Reichweite von bis zu 1000 Kilometern. Der vier Meter lange, unbemannte Flugkörper namens Karar könne mit einer «größeren Menge Sprengstoff» sein Ziel ansteuern, hieß es.
«Diese Drohne kann ein Botschafter des Todes für die Feinde der Menschheit sein. Zugleich kann sie aber auch ein Bote der Rettung, des Friedens und der Freundschaft sein», sagte Ahmadinedschad. Er betonte, die iranischen Streitkräfte wollten nicht als Aggressor auftreten, «aber sie sollten so stark sein, dass jedem Aggressor die Hand abgehackt werden kann, noch bevor dieser in Aktion tritt.»
Wolfgang Jung (dpa) - Bild: epa