Die Weltgemeinschaft hat Pakistan bei einer Geberkonferenz der Vereinten Nationen weitere 200 Millionen Dollar (157 Millionen Euro) an Hilfe zugesagt.
Das gab UN- Generalsekretär Ban Ki Moon am Freitag in New York bekannt. Seinen Worten nach hat die internationale Gemeinschaft «ihre Solidarität und Unterstützung für die Menschen in Pakistan ganz klar» zum Ausdruck gebracht.
«Wir dürfen nicht nachlassen», plädierte Ban. Pakistan werde nach der verheerenden Überflutung weiter Teile des Landes «noch Wochen, Monate und Jahre Hilfe brauchen».
Vereinte Nationen werben mit Nachdruck für Spenden
Die neuen Zusagen ergänzen Spenden in Höhe von 252 Millionen Dollar, die nach UN-Angaben seit dem Spendenaufruf der Vereinten Nationen vergangene Woche eingingen.
Insgesamt hatte die Organisation alle Welt aufgefordert, wenigstens 460 Millionen Dollar an Nothilfe für die Versorgung der Flutopfer in Pakistan im nächsten Vierteljahr zu geben. Die USA wollen den notleidenden Pakistanern insgesamt 150 Millionen Dollar zur Verfügung stellen. China kündigte an, humanitäre Güter im Wert von 7,4 Millionen Dollar in das Katastrophengebiet zu schicken.
Humanitäre Hilfe soll auch von der NATO kommen. Das Militärbündnis will am Sonntag vom deutschen Flugplatz Geilenkirchen aus mit einer Frachtmaschine Hilfsgüter nach Pakistan bringen. Das teilte die westliche Allianz am Freitag in Brüssel mit. Die Hilfsgüter seien von der Slowakei gespendet worden. Das Flugzeug werde Generatoren, Wasserpumpen und Zelte in das von einer Flutkatastrophe geplagte Land bringen. Die NATO komme damit einem Wunsch der pakistanischen Regierung nach.
Millionen Tiere verenden in Pakistan
Millionen Tiere wie Kühe, Schafe, Büffel und Hühner brauchten unter anderem dringend Futter, sagte die UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FA0) am Freitag in Rom. Millionen Tiere seien schon verendet. «Die Tiere sind für arme Leute zum finanziellen Überleben wichtig», so die FAO.
Nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde NDMA wurden von den Fluten 1491 Menschen getötet und 2052 weitere verletzt. Fast eine Million Häuser wurden zerstört.
Siedlungen an Flussufern Schuld an Lage in Pakistan
Nach Ansicht der Vereinten Nationen haben zu der katastrophalen Lage in Pakistan vor allem auch die zahlreichen Siedlungen entlang der Flussufer beigetragen.
Das Ausmaß der Katastrophe wäre wesentlich geringer ausgefallen, hätten sich die Menschen nicht so nahe an den Ufern niedergelassen, sagte der Leiter des UN-Programms zur Verringerung von Katastrophen. Dies müsse bei den Wiederaufbauarbeiten beachtet werden.
dpa/sh - bild:epa