Nur zwei Tage nach einer Brandserie auf Sylt sind in der Nacht zum Mittwoch erneut mehrere Feuer ausgebrochen. Die Polizei vermutet Brandstiftung. In dem größten Ort Westerland musste die Feuerwehr von 22.00 Uhr bis Mitternacht dreimal ausrücken.
In der Nordseeklinik loderte Altpapier im Keller, in der Nähe brannte eine Gartenlaube nieder, und ein überdachter Parkplatz nahe einem Gebäude der Arbeiterwohlfahrt stand in Flammen, berichtete Husums Polizeisprecherin Kristin Stielow am Mittwoch. Die Brandorte lagen in einem Umkreis von rund 500 Metern. Verletzt wurde niemand.
Es habe in der Geschichte der Insel schon häufiger solche Brandserien gegeben, sagte Bürgermeisterin Petra Reiber der Nachrichtenagentur dpa. Einen Zusammenhang mit dem Ruf Sylts als Insel der Reichen und Schönen sieht sie nicht. Sie glaube nicht, dass ein Brandstifter die Taten politisch motiviert und gezielt gegen Urlauber begangen habe.
Erst in der Nacht zum Montag waren bei mehreren Bränden auf der Nordseeinsel Millionenschäden entstanden. Vier Menschen wurden verletzt, 350 mussten die Nacht auf dem Sylter Flughafen verbringen. Die Ermittler vermuten Brandstiftung. Sie halten auch einen Zusammenhang mit einem Feuer in einem Appartementhaus in Westerland für möglich. Dort hatte es am 12. August gebrannt.
Die neuen Brände verursachten keine großen Schäden. Da die Feuerwehr ohnehin in Alarmbereitschaft war, kamen die Einsatzkräfte schnell an die Brandorte und konnten die Feuer sofort löschen. Die Ursache war zunächst unklar. «Wir können aber Brandstiftung nicht ausschließen, es sieht fast danach aus», sagte der Einsatzleiter der Polizei. Ob es sich um den gleichen Täter wie bei der Brandserie vor zwei Tagen oder um einen Trittbrettfahrer handelt, war unklar. Am Vormittag waren Brandmittelspürhunde aus Kiel und Lübeck im Einsatz.
Bei den Brandermittlungen bekommt die Insel-Polizei seit Dienstag Unterstützung von acht Experten der Kriminalpolizei aus Flensburg, Niebüll und Husum sowie des schleswig-holsteinischen Landeskriminalamtes.
Wolfgang Runge und Nicola Kabel (dpa) - Bild: epa