Polen hat Abschied genommen von dem ermordeten Bürgermeister Pawel Adamowicz.
Unter den Trauergästen in der Marienkirche waren Staatspräsident Andrzej Duda, Solidarnosc-Mitbegründer und Friedensnobelpreisträger Lech Walesa sowie EU-Ratspräsident Donald Tusk, ein langjähriger Freund des Ermordeten.
Zehntausende folgten laut Polizeiangaben der Zeremonie auf Leinwänden vor der Kirche und in der Innenstadt Danzigs. Die Gedenkfeier wurde auch in zahlreichen weiteren polnischen Städten übertragen. Bereits am Freitag trugen zehntausende Menschen den Sarg des Bürgermeisters zur Kirche.
Viele Polen sehen die Ermordung von Adamowicz auch als Folge von Hetze gegen den liberalen Politiker im Internet. Der 53-Jährige machte sich für die Aufnahme von Flüchtlingen stark und wandte sich gegen die Versuche der regierenden PiS-Partei, die Kontrolle über die Justiz zu übernehmen.
Adamowicz war am vergangenen Sonntag bei einer Spendenveranstaltung von einem möglicherweise psychisch kranken Mann niedergestochen worden und tags darauf den Verletzungen erlegen. Der Tatverdächtige wurde verhaftet.
Staatspräsident Duda hatte für Samstag Staatstrauer angeordnet.
dpa/rkr/sh