Nach dem Beginn des Streiks des Sicherheitspersonals an den Flughäfen Köln/Bonn, Düsseldorf und Stuttgart müssen sich Flugpassagiere in Deutschland auf erhebliche Einschränkungen einstellen. An den Airports Köln/Bonn, Düsseldorf und Stuttgart begann in der Nacht zum Donnerstag ein Warnstreik des Sicherheitspersonals.
An den drei Airports könnten die ganztägigen Arbeitsniederlegungen Folgen haben für rund 110.000 Passagiere - so viele sitzen normalerweise in den Maschinen, die donnerstags dort starten und landen. Auch an anderen Flughäfen waren Auswirkungen des Streiks zu erwarten.
Am Düsseldorfer Flughafen demonstrierten in den frühen Morgenstunden am Donnerstag Hunderte Streikende lautstark mit Trillerpfeifen und Plakaten. Auf einem war etwa zu lesen: "Mehr Lohn? Mit Sicherheit!" Anzeigentafeln zeigten zahlreiche annullierte Flüge.
Im Gegensatz zu anderen Standorten gibt es in Köln/Bonn kein Nachtflugverbot. Nachts ist der rheinische Airport besonders für die Frachtflieger von DHL, UPS und Fedex wichtig. Auch sie betrifft der Warnstreik - ihre Piloten und Ladungen müssen ebenfalls durch die Sicherheitschecks. Die Streikbereitschaft in Köln/Bonn sei enorm hoch, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi.
Bereits kurz nach Streikbeginn um Mitternacht habe es Chaos an den Kontrolltoren gegeben, durch die die Lastwagen die Fracht auf das Flughafengelände bringen. Es habe Rückstaus bis zur Autobahn gegeben. Am frühen Morgen habe die Fluggastkontrolle zeitweise stillgestanden. Zahlreiche Betroffene machten dem Sprecher zufolge in Gelbwesten und etwa mit Fahnen auf ihr Anliegen aufmerksam. "Da die Airlines bereits im Vorfeld Flüge gestrichen und ihre Passagiere informiert haben, reisen die meisten betroffenen Fluggäste gar nicht erst an. Die Terminals sind deutlich leerer als sonst", erklärte am Morgen die Pressestelle des Flughafens.
Verdi fordert für die 23.000 Kontrolleure von Passagieren, Fracht, Waren und Flughafen-Beschäftigten eine bundesweit einheitliche Bezahlung von 20 Euro pro Stunde. Das wäre ein Plus im teilweise hohen zweistelligen Prozentbereich - derzeit ist die Bezahlung je nach Region und Tätigkeit unterschiedlich. Die Arbeitgeber bieten nach eigener Darstellung ein Plus von bis zu 6,4 Prozent.
dpa/est