Zu Inhalt wechseln
  • BRF Nachrichten
  • BRF1
  • BRF2
  • Mediathek
  • Unternehmen
  • BRF1 Livestream
  • BRF2 Livestream
  • BRF Podcast
  • Wetter
  • Verkehr
  • iconfacebook-1
  • iconyoutube-1
  • instagram
  • linkedin2
BRF Nachrichten
  • Home
  • Regional
    • Alle Gemeinden
    • Amel
    • Büllingen
    • Burg-Reuland
    • Bütgenbach
    • Eupen
    • Kelmis
    • Lontzen
    • Raeren
    • St. Vith
  • National
  • International
  • Sport
    • Fußballergebnisse
  • Meinung
    • Kommentar
    • Presseschau
  • Kultur
    • Bücher
    • Kino
    • Kunst
    • Medien
    • Musik
  • 80 Jahre BRF
-

Kaktus und Badehose im australischen Wahlkampf

16.08.201013:41
Julia Gillard und Tony Abbott
Julia Gillard und Tony Abbott

Atheistin gegen einstigen Priesteranwärter, kinderlose Karrierefrau gegen Familienvater - bei den Wahlen in Australien am 21. August geht es mehr um Lebensstil und Persönlichkeit als um politische Positionen.

Sie ist entspannt und schlagfertig und sorgt mit ihrem ansteckenden Lachen meist allseits für Heiterkeit - Australiens Premierministerin Julia Gillard kommt bei den Wählern an. Mit ihrer Charme-Offensive will sie die Wahlen am 21. August gewinnen. Kaum zu glauben, dass diese Frau noch vor acht Wochen die Messer wetzte, ihrem Boss in den Rücken fiel und sich über Nacht in dessen Amt boxte. Ihr Gegner kämpft mit ähnlichen Bandagen: Tony Abbott überrumpelte erst im Dezember die Parteiführung der Liberalen und setzte sich in einer Kampfabstimmung überraschend an die Spitze. Die beiden liegen nach Umfragen Kopf an Kopf.

Durch Gillards Coup blieb ein fassungsloser Regierungschef Kevin Rudd auf der Strecke. Er hatte die Labor-Partei keine drei Jahre zuvor zum Sieg über das fast zwölf Jahre regierende konservative Lager geführt. «Wie sie ihn ausgebootet hat, das hat etwas von Judas-Kuss», sagte Ann Wendler (64), eine Sekretärin in Adelaide, wo Gillard aufwuchs. «Das wird sie Stimmen kosten.»

Juristin Gillard (48) wischt bei einem Wählerforum in ihrer Heimatstadt Fragen nach der Parteirevolte gegen Rudd routiniert vom Tisch: «Wir mussten handeln, weil die Umfragewerte der Regierung im Keller waren und wir die Geschicke des Landes nicht der Opposition überlassen wollten», sagt sie. Und lächelt freundlich. Dass schon klein Julia wusste, was eine Harke ist, enthüllt sie später. Gillard räumt ein, dass sie in der Schulzeit in der ungeliebten Kochstunde einst Kaktusstacheln ins Essen rührte.

Ihr Gegner ist Tony Abbott (52), ein ehemaliger Journalist, der Gillard beim Machtinstinkt in nichts nachsteht. Er hat sich selbst erst im Dezember in einer Kampfabstimmung an die Spitze der Liberalen-Partei gesetzt. Abbott hat lange sein Image als Draufgänger gepflegt. Er ließ sich gerne in knapper Badehose beim Extremsport ablichten, nannte den Klimawandel Mist und Politiker Lügner. Das Macho-Image kam vor allem bei den Wählerinnen nur mäßig an. Seit das Chef-Amt in Reichweite ist, ist er zurückhaltender. «Wer Regierungschef werden will, muss sich auch wie einer benehmen», sagte er in Adelaide.

Abgesehen vom Machtinstinkt könnten die Kandidaten kaum unterschiedlicher sein: Abbott vom rechten Flügel der Konservativen, Gillard vom linken Flügel der Labor-Partei. Abbott, der einstige Priesteranwärter («Ich fand die Damen zu attraktiv, um Priester zu werden»), Gillard eine erklärte Atheistin («Ich werde nicht vorgeben, an Gott zu glauben, nur um Wählerstimmen zu kassieren»). Abbott ist Vater von drei Töchtern, Gillard eine kinderlose und unverheiratete Karrierefrau. Sie lebt mit einem Friseur zusammen, und will mit ihm in die offizielle Residenz in Canberra einziehen, wenn sie gewinnt.

«Ich predige meinen Lebensstil nicht als Modell für andere Leute», sagt sie in einem Interview mit der Frauenzeitschrift «Women's Weekly». Die Australier seien souverän genug, ihren Regierungschef nach politischen Positionen auszusuchen, nicht nach dem Lebensstil. Das fällt vielen Wählern allerdings schwer. Die Positionen der Parteien unterscheiden sich immer weniger. Mehr Geld für das Gesundheitswesen, ein landesweites Breitbandnetz, Unterstützung für dürregeplagte Bauern, Durchgreifen gegen Menschenschmuggler, die illegale Immigranten bringen - das unterschreiben beide Seiten.

So könnten am Ende doch der Lebensstil oder das Urteil der Wähler über Kaktus- und Badehosen-Anekdoten den Ausschlag geben.

Christiane Oelrich (dpa) - Bild: epa

Nach oben
  • Home
  • Regional
  • National
  • International
  • Sport
  • Meinung
  • Kultur
  • 80 Jahre BRF

Neuigkeiten zum BRF als Newsletter

Jetzt anmelden
Sie haben noch Fragen oder Anmerkungen?
Kontaktieren Sie uns!
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Kontakt
  • Barrierefreiheit
  • Cookie-Zustimmung anpassen

Design, Konzept & Programmierung: Pixelbar & Pavonet

Cookie Hinweis

Wir nutzen Cookies, um die Funktion der Webseite zu gewährleisten (essentielle Cookies). Darüber hinaus nutzen wir Cookies, mit denen wir User-Verhalten messen können. Diese Daten teilen wir mit Dritten. Dafür brauchen wir Ihre Zustimmung. Welche Cookies genau genutzt werden, erfahren Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Nur essentielle Cookies zulassen Alle Cookies zulassen
  • BRF1
  • BRF2
  • Mediathek
  • Unternehmen
  • Home
  • Regional
    • Alle Gemeinden
    • Amel
    • Büllingen
    • Burg-Reuland
    • Bütgenbach
    • Eupen
    • Kelmis
    • Lontzen
    • Raeren
    • St. Vith
  • National
  • International
  • Sport
    • Fußballergebnisse
  • Meinung
    • Kommentar
    • Presseschau
  • Kultur
    • Bücher
    • Kino
    • Kunst
    • Medien
    • Musik
  • 80 Jahre BRF
  • Wetter
  • Verkehr
  • iconfacebook-1
  • iconyoutube-1
  • instagram
  • linkedin2
  • BRF1 Livestream
  • BRF2 Livestream
  • BRF Podcast
Podcast
-